Frankreich hat sich bei der Fußball-WM in Katar als
erstes Team für das Achtelfinale qualifiziert. Der Titelverteidiger
setzte sich am Samstag im Stadium 974 von Doha gegen Dänemark
verdient mit 2:1 (0:0) durch und kann damit in der Gruppe D in der
letzten Runde nicht mehr aus den Top zwei verdrängt werden. Die
Franzosen halten nach dem Auftakt-4:1 gegen Australien dank eines
Doppelpacks von Kylian Mbappe (61., 86.) weiter beim Punktemaximum. Somit ist der Fluch bezwungen.

Der 23-jährige Superstar von Paris St. Germain münzte die
deutliche Chancenüberlegenheit der "Équipe Tricolore" in die nötigen
Treffer um und hat nun in seinen jüngsten zwölf Länderspielen 14-mal
getroffen. Für die Dänen, bei denen Salzburgs Ex-Rechtsverteidiger
Rasmus Kristensen bis zur 92. Minute spielte, war der
zwischenzeitliche Ausgleich von Andreas Christensen (68.) zu wenig.
Sie halten vor dem abschließenden Spiel gegen Australien (3) am
Mittwoch bei einem Punkt. Frankreich bekommt es noch mit Tunesien
(1) zu tun.

Frankreichs Teamchef Didier Deschamps ersetzte wie auch schon
zuletzt während der letzten Partie den am Kreuzband verletzten Lucas
Hernandez durch seinen Bruder Theo. Zudem gab es zwei weitere
Änderungen in der Abwehr. Jules Koundé und Raphael Varane bekamen
den Vorzug gegenüber Benjamin Pavard und Ibrahima Konate. Auch bei
den Dänen war nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Tunesien Rotation
angesagt. So saß etwa Kapitän Simon Kjaer nur auf der Bank, neu ins
Team rückten Victor Nelsson, Jesper Lindström, Mikkel Damsgaard und
Andreas Cornelius.

Amtierender Weltmeister spielbestimmend

Die Franzosen kontrollierten vor der Pause klar das Geschehen,
kamen immer wieder gefährlich über die Außenbahnen und drängten
damit auf die Führung. Ein Varane-Kopfball wurde von Joakim Maehle
gerade noch geklärt (13.), bei einem Rabiot-Kopfball musste Kasper
Schmeichel all sein Können aufbieten (21.). Der dänische Goalie
machte in der Folge mit einer Fußabwehr bei einem
Griezmann-Abschluss auch das kurze Eck gut zu (33.). Die beste
Chance fand Mbappe vor, der PSG-Star kam nach Dembélé-Hereingabe aus zwölf Metern frei stehend zum Schuss, der Ball ging aber deutlich
drüber (40.).

Nach Wiederbeginn ging es in der Tonart weiter, Mbappe (56.) und
Griezmann (60.) ließen aber vorerst weiter die nötige Effizienz
vermissen. Eine Minute später war der Bann gebrochen. Mbappe leitete
die Aktion im Zusammenspiel mit Hernandez selbst ein und vollendete
dann ideal bedient vom Fünfereck im Strafraum. Der Treffer leitete
eine packende letzte halbe Stunde ein, in der die Dänen auch viel
mutiger agierten und so auch schnell zum Ausgleich kamen. Eine
Eriksen-Ecke verlängerte Joachim Andersen, und Christensen köpfelte
reaktionsschnell am Fünfer ein.

Spannende Schlussphase

Beinahe hätten die Dänen den Spielverlauf völlig auf den Kopf
gestellt, das verhinderte allerdings Hugo Lloris, der einen
Damsgaard-Schuss parierte (73.). Auf der anderen Seite lenkte Maehle
einen Tchouameni-Kopfball glücklich in den Corner ab (78.), zudem
ging ein Rabiot-Seitfallzieher drüber (80.). Mbappe machte seine
Sache besser und wurde endgültig zum Helden, drückte den Ball nach
Griezmann-Flanke aus kürzester Distanz mit dem Oberschenkel über die
Linie.

Damit gelang den Franzosen auch die Revanche für die beiden
Niederlagen gegen die Dänen in der Österreich-Nations-League-Gruppe
im Juni (1:2) und September (0:2). Nicht ins Gewicht fiel, dass sich
Olivier Giroud, der mit seinem Doppelpack im ersten Spiel mit 51
Treffern mit Frankreichs Rekordtorschütze Thierry Henry
gleichgezogen war, diesmal kaum in Erscheinung treten konnte.