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Alle elf Akteure bewegten am Freitag in Al Rayyan relativ regungslos und ohne große Leidenschaft ihre Lippen. Im Publikum war ein Fan mit Iran-Fahne zu sehen, der währenddessen bitterlich weinte. Bei der ersten WM-Partie gegen England am Montag hatten die Profis noch darauf verzichtet, die Hymne zu singen.
Von den Rängen kam vor beiden Spielen großer Lärm. In den vergangenen Tagen war über drohende drastische Sanktionen und einen erhöhten Druck auf die Profis von Seiten der Regierung berichtet worden.
Der Iran wird seit Wochen von den schwersten Protesten seit Jahrzehnten erschüttert. Der Tod einer jungen Frau im Polizeigewahrsam hatte diese ausgelöst, der Sicherheitsapparat reagierte mit äußerster Härte. Das Entsetzen über die vielen getöteten Demonstranten war groß. "Ich schäme mich (als Iraner), wenn ich die Bilder der letzten Tage sehe", hatte Stürmer Mehdi Taremi auf Instagram dazugeschrieben. Gewalt sei inakzeptabel und werde die Probleme des Landes definitiv nicht lösen.
Den Spielern sind mögliche Konsequenzen in ihrer Heimat bewusst. Gleichzeitig hatten viele Anhänger der Protestbewegung Irans Team Melli in den vergangenen Wochen scharf kritisiert. Vor allem ein Foto mit Präsident Ebrahim Raisi in ausgelassener Stimmung hatte kurz vor Abflug für Empörung gesorgt. Zu spät und zu klein sei die Aktion dann auf dem Spielfeld gewesen, bemängelten die Kritiker.