Der erste Spieltag der Gruppenphase ist um. Ein kleines Fazit? Sportlich gesehen steht der Sieg der grünen Falken aus Saudi-Arabien über Titelfavorit Argentinien über allem. König Salman ordnete für den Tag danach einen nationalen Feiertag an, Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, des Privatsektors sowie alle Schüler und Studenten blieben zuhause. Und während in und um Riad nach dem Jahrhundertereignis Party gemacht wurde, hielt bei unseren Nachbarn in Deutschland nachdenkliche Stimmung Einzug.
Obwohl man satte 74 Prozent Ballbesitz hatte, entwickelte der japanische Tsunami in der zweiten Hälfte eine eigene Dynamik. Der eingewechselte Sturm von Trainer Hajime Moriyasu brauchte ganze acht Minuten, um das Spiel zu drehen. Ob Hansi die DFB-Elf wieder zusammenflickt? Ein Sieg gegen die spanischen Kanoniere muss her. Und, Achtung: Beim bisher letzten Aufeinandertreffen schenkten die Mannen von Luis Enrique dem vierfachen Weltmeister gleich sechsmal ein.
Anstoßen auf einen neuen Rekord kann Cristiano Ronaldo, obwohl er keinen Schluck Alkohol trinkt. Aber er hat dieser WM schon seinen Stempel aufgedrückt, in einem der unterhaltsamsten Spiele bisher. Er hat als erster Spieler bei fünf WM-Turnieren getroffen und damit endlich mit meiner persönlichen Bestmarke gleichgezogen: Auch ich habe bei allen Neumarkter Pfingstturnieren zumindest einmal getroffen! Als Anerkennung würde er von Marko Arnautovic sicherlich ein "Shampoo" zu hören bekommen, ich ziehe einfach den Hut vor "CR7".
Was die WM noch brachte? Zeichen der Veränderung, der Meinungsfreiheit und der Toleranz – der Fußball besitzt diese ungemeine Kraft, Missstände global an die Oberfläche zu bringen. Es war klar, dass diese WM mehr als ein "reines" Fußballspektakel wird. Aber jetzt: "Let the games continue…" und das heute mit meinen geliebten Engländern gegen Gregg Berhalters USA.