Die Schweiz ist siegreich in die Fußball-WM in Katar gestartet. Die Eidgenossen behielten am Donnerstag im Al Janoub Stadium in Al Wakrah gegen Kamerun knapp mit 1:0 die Oberhand. Zum Matchwinner avancierte mit Breel Embolo (48.) ausgerechnet ein gebürtiger Kameruner, der seit 2014 die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt und aus Respekt auf einen Jubel verzichtete. Im zweiten Gruppe-G-Spiel trafen in der Folge noch Turnier-Mitfavorit Brasilien und Serbien aufeinander.
Der 25-jährige Embolo wurde in Kameruns Hauptstadt Yaounde geboren. Im Alter von fünf Jahren zog der Stürmer mit seiner Mutter nach Frankreich, bevor er später in die Schweiz übersiedelte. 2015 gab er sein Debüt für die Nati, für die er in seinem 60. Länderspiel ein ganz besonderes Tor, das zwölfte seiner Nationalteam-Karriere, erzielte. Darüber freuten sich mit dem ab der 71. Minute eingewechselten Noah Okafor und Ersatzgoalie Philipp Köhn auch zwei Salzburg-Kicker. Aufseiten der Kameruner blieben mit Samuel Oum Gouet und Nicolas Moumi Ngamaleu auch zwei Ex-Altacher ohne Erfolgserlebnis.
Kamerun zu Beginn besser
Die beiden Teams begegneten sich von Beginn an auf Augenhöhe, Chancen waren Mangelware. Vorerst gefährlicher waren die Afrikaner, die das eine oder andere Mal den Ball schnell nach vorne brachten. Karl Toko Ekambi und Bryan Mbeumo ließen eine Doppelchance ungenützt (10.), zudem konnten Goalie Yann Sommer und Silvan Widmer eine Hongla-Hereingabe im Verbund klären (30.). Fünf Minuten später wurde Toko Ekambi gerade noch am Abschluss gehindert.
Die Schweizer brachten hingegen den letzten Pass nie an, wurden kurz vor der Pause nach Standardsituationen aber trotzdem zweimal gefährlich. Kopfbälle von Nico Elvedi (40.) und Manuel Akanji (45.+1) verfehlten das Tor. Vor allem bei Letzterem wäre mehr drinnen gewesen. Nach Wiederbeginn passte gleich einmal die Effizienz. Der Ball lief gut über mehrere Stationen und nach Shaqiri-Hereingabe hatte AS-Monaco-Angreifer Embolo in der Mitte aus sechs Metern keine Mühe zu vollenden.
Nächster Gegner der Schweiz: Brasilien
Eine Reaktion der Kameruner blieb aus, das Team von Coach Rigobert Song wirkte müde. Zumindest im Ansatz gefährlich war ein Anguissa-Kopfball, der aber genau auf Sommer ging (66.). Viel eher lag der zweite Schweizer Treffer in der Luft. Andre Onana musste bei einem Vargas-Abschluss eine Glanzparade zeigen (66.), kurz darauf konnte Anguissa nach einem Shaqiri-Eckball gerade noch vor dem einschussbereiten Embolo retten (67.). Kurz vor dem Schlusspfiff blockte Jean-Charles Castelletto in höchster Not einen Seferovic-Schuss (95.).
Kameruns Bayern-Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting wurde nach einem farblosen Auftritt in der 74. Minute ausgetauscht, sein Team hat nun von den jüngsten 16 WM-Partien nur eines gewonnen. Die nächste Chance bietet sich für die "Unzähmbaren Löwen" am Montag gegen Serbien. Die Schweiz misst sich da mit Brasilien.