Belgien ist am Mittwoch mit einem glücklichen Sieg in die Fußball-WM in Katar gestartet. Der Dritte von 2018 mühte sich im Ahmad bin Ali Stadium in Al Rayyan zu einem 1:0-(1:0)-Sieg über Kanada, das entscheidende Tor erzielte Michy Batshuayi in der 44. Minute. Die Belgier führen damit die Gruppe F nach der ersten Runde mit drei Punkten vor Kroatien (1), Marokko (1) und Kanada (0) an. Alphonso Davies vergab in der elften Minute einen Elfmeter für die Kanadier.
Österreichs kommender EM-Qualifikationsgegner war als klarer Favorit in die Partie gegangen, hatte aber von Beginn an Probleme. Die flinken Kanadier um Bayern-Profi Davies, der im Nationalteam als Flügelspieler agiert, ließen die belgischen Abwehr-Haudegen oftmals alt aussehen. Dass es nicht zum ersten Tor und ersten Punkt für die Kanadier, in deren insgesamt vierten WM-Match reichte, lag auch an den Geschehnissen in der elften Minute.
Ein Schuss von Tajon Buchanan landete an Yannick Carrascos Hand, Schiedsrichter Janny Sikazwe aus Sambia entschied nach VAR-Konsultation auf Strafstoß. Davies trat an und scheiterte am belgischen Stargoalie Thibaut Courtois, der Nachschuss flog über die Latte.
Drei Minuten später hatten die Belgier neuerlich Glück: Eden Hazard spielte offensichtlich unbedrängt einen Rückpass auf Jan Vertonghen, der danach nicht den Ball, sondern den Fuß von Buchanan traf. Der Schiedsrichter-Assistent zeigte daraufhin die Abseitsstellung von Buchanan an, berücksichtigte aber nicht, dass der Ball von Hazard gekommen war. Der VAR schaltete sich nicht ein und meldete sich auch in der 38. Minute nicht, obwohl Axel Witsel dem Kanadier Richie Laryea im Sechzehner auf den Fuß getreten war.
Neben der Untätigkeit des VAR profitierten die Belgier auch von der schlechten Chancenauswertung des Gegners. Alistair Johnston fand in Courtois seinen Meister (30.), Buchanan schoss aus kurzer Distanz drüber (45.+2). Deutlich effizienter präsentierten sich die "Roten Teufel", denen ein einziger wirklich gelungener Spielzug zum 1:0 reichte. Toby Alderweireld schlug einen weiten Pass auf Batshuayi, der Ersatzmann des noch nicht fitten Romelu Lukaku lief der kanadischen Abwehr davon und setzte den Ball ins Eck (44.).
Nach dem Seitenwechsel hielten die Kanadier den Druck weiterhin hoch, wirklich zwingende Chancen schauten dabei nicht mehr heraus. Die Belgier wiederum vermochten die sich ihnen bietenden Räume nicht zu nutzen, spielten aber den knappen Vorsprung mit all ihrer Routine über die Zeit. Seinen Status als Titel-Mitfavorit konnte der Weltranglistenzweite jedoch nicht untermauern. Für die Kanadier setzte sich bei ihrer insgesamt zweiten WM-Teilnahme die Misserfolgsserie trotz einer engagierten Leistung fort - 1986 schieden sie mit drei Niederlagen ohne erzielten Treffer aus.