Es ist also ein spezielles Unterfangen, aber diesmal könnte es doch wirklich klappen. Lionel Messi, sein Argentinien und die Weltmeisterschaft. Zum ersten Mal reist "La Albiceleste" mit ungewohnter Ruhe zu einem Fußball-Großereignis. Auf dem Weg nach Katar sammelten die Argentinier nicht nur Flugmeilen, sondern auch die Copa Amerika und das "Finalissima" in London. Vollbepackt mit guten Sachen, die das Leben schöner machen – hinein ins World Cup Feeling. 35 Spiele ungeschlagen auf dem Weg nach Katar, eine kollektiv bärenstarke Mannschaft – und ein unumschränkter Häuptling: "The GOAT", besser bekannt unter seinem weltlichen Namen Lionel Messi.

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Dessen fünfte Weltmeisterschaft wird wohl seine letzte sein und mit 35 Jahren darf er auch ein bisschen an Geschwindigkeit und Explosivität verlieren – aber seine besondere Stellung im Team und seine Freude, für sein Land einzulaufen, sehe ich bei jedem Spiel der himmelblauen Südamerikaner aufs Neue. Außerdem kommt er mit einem guten Gefühl von seinem Pariser Klub PSG in die Heimat seiner "Arbeitgeber" (Paris gehört ja dem WM-Austragungsland) nach Katar: 26 Scorerpunkte (12 Tore und 14 Assists) in 19 Pflichtspielen spiegeln seine gute Form wider. Die Gruppe C also mit Messi/Argentinien, Saudi-Arabien, Mexiko ... und Robert Lewandowski.

Eine weitere große Nation nimmt heute in neuer Formation Fahrt auf. Didier Deschamps verabschiedet sich vom 3-4-1-2 System, welches bei der Euro 2020 für herbe Kritik gesorgt hatte. Sein neues 4-3-1-2 ergibt mathematisch praktischerweise dieselbe Endsumme, doch wird auf dem Spielfeld des amtierenden Weltmeisters nun Fußball anders interpretiert. Ganz gelungen ist das in der Nations League nicht, nur ein Spiel – und ja, es war Ende September gegen uns Österreicher – wurde gewonnen. Der Rest war Durchschnitt – und als Folge rutschte Frankreich in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 4 ab. Zum Leidwesen der Fans und meiner Kinder machte auch der Verletzungsteufel bei der Grande Nation keine Ausnahme. Karim Benzema, "Engolo Kante" (wie meine Kinder N'Golo Kanté nennen) sowie Paul Pogba sind allein drei Hochkaräter und wichtige Führungspersönlichkeiten, die bei diesem Turnier schmerzlich vermisst werden.

In der Mittelfeldzentrale werden es Eduardo Camavinga und Ibrahim Konaté richten, auch keine Unbekannten in der großen Fußballwelt. Die Dichte an großartigen Spielern und der qualitativ hochwertige Kader der Franzosen spricht für sich. Sollte Didier Deschamps aber nicht über das Achtelfinale hinauskommen, dann könnte schon nach dieser Weltmeisterschaft Zinedine Zidane das Zepter der "Équipe Tricolore" schwingen.

Die Gruppe D also mit Frankreich, Dänemark (Achtung, die werden richtig gut sein!), Tunesien und den "Socceros" aus Australien, die immerhin zum fünften Mal hintereinander an einer Weltmeisterschaft teilnehmen.

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