Mit einem 7:2 gegen Unterligist Kainbach/Hönigtal und einem 6:0 über Ligakonkurrenten Seiersberg hat es ihr Team im Steirer-Cup ordentlich krachen lassen. Wie ist die Vorbereitung verlaufen?

PLASSNEGGER: Ich bin sehr zufrieden. Wir hatten wenige Verletzte und so konnten wir unser „Ding" durchziehen. Lediglich die Knieverletzung von Dominik Sobl ist uns dazwischen gekommen.

Ihr Ding?

PLASSNEGGER: Das System verfeinern und die neuen Spieler einbauen. Jeder Trainer spielt anders und da braucht es einfach seine Zeit. Wir haben viel probiert und daher habe ich nicht auf die Ergebnisse geschaut.

War es in der abgelaufenen Saison phasenweise zu einfach?

PLASSNEGGER: Eigentlich nicht, denn wir haben bei Null angefangen und das ist nicht einfach. Aber ich wusste, dass wenn wir unsere Leistung bringen, werden wir am Ende vorne stehen.

Sie haben sich im Winter dann noch verstärkt . . . .

PLASSNEGGER: Wir wollte nicht bis in den Sommer warten. So hatte die Mannschaft mehr Zeit, sich im Frühjahr einzuspielen und das hat gut funktioniert.

Macht es Spaß immer zu dominieren, oder wünscht man sich nicht auch Konkurrenten, die einen mehr fordern?

PLASSNEGGER: Aus diesem Grunde spielen wir uns in der Vorbereitung gegen höherklassige Gegner. Dass wir sehen, was noch fehlt und wo wir noch was ändern müssen. Nur durch Fehler kann man lernen. Die Mannschaft soll sich quälen und dass tun sie nur gegen höherklassige.

Gilt es noch viel zu verändern?

PLASSNEGGER: Wer steht, hat schon verloren. Das Team und die Spieler müssen sich ständig weiterentwickeln. Das hat im vergangenen Jahr sehr gut funktioniert.

Wenn man nur gewinnt, aus welchen Fehlern lernt man dann?

PLASSNEGGER: Man will immer neue Dinge probieren und die Spieler an ihre Grenzen führen. Als wir im Frühjahr wussten, dass nichts mehr anbrennt, haben wir uns ums Körperliche gekümmert, wo wir zulegen mussten.

Fürchten Sie sich vor der erste Liga-Niederlage?

PLASSNEGGER: Die gehören dazu. Es geht ja nicht nur um das Resultat, sondern um das ganze. Von der Mannschaft über den Vorstand bis zu den Fans hatten wir eine tolle Saison, auch wenn es in der ersten Klasse war. Das darf man nicht vergessen. Jetzt ist es wichtig, den nächsten Schritt zu gehen.

Rechnen Sie mit einem abermaligen Durchmarsch?

PLASSNEGGER: Man muss gegenüber jedem Gegner Respekt zeigen und ihn erst einmal schlagen. Das muss meine Mannschaft immer im Kopf haben und jedes Mal zu 100 Prozent ihre Leistung abrufen. Dass wir von der Qualität her vielleicht höher einzuschätzen sind als viele unserer Gegner, ist etwas anderes. Nichtsdestotrotz zählt für uns nur eines, das ist der Aufstieg.

Sie haben gegen höherklassige Gegner gespielt. In welcher Liga könnten sie noch mithalten?

PLASSNEGGER: Meine Mannschaft kann an guten Tagen mit einem Landesligisten mithalten. Da muss aber alles passen. Aber über eine ganze Saison gesehen ist es wohl zu wenig, um nicht in Bedrängnis zu kommen. Es wird irgendwann aber einmal ein Stillstand sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir von Jahr zu Jahr durchmarschieren. Es wird eine Ehrenrunde geben. In Oberliga etwa wird schon sehr schwierig. Dass es einmal unruhig werden wird, wenn wir nicht aufsteigen, ist auch klar.

Wie kann man die Euphorie beibehalten?

PLASSNEGGER: Wir haben treue Fans. Natürlich wird es einmal ein Loch geben – egal, ob es klar in Richtung Titel geht, oder einmal schlecht läuft. Der Stamm wird immer da sein. Die Leute müssen sagen „Egal welche Liga, wir kommen gerne." Da kann man als Vorbild auch St. Pauli nehmen. Dieser Verein wird nie ganz oben sein und vielleicht einmal absteigen, aber die Leute gehen ins Stadion. Einen Kultverein daraus machen – auf diese Basis muss man kommen.

Die Beziehung Finanzen und GAK ist seit 2004 ein angespanntes. Machen Sie sich da Gedanken?

PLASSNEGGER: Für mich war es wichtig, dass gewisse Leute da dabei sind und es bei der Neugründung auf sicheren Beinen steht und keine Harakiri-Aktion wird. Darauf hätte ich mich auch nicht eingelassen. Ich will auf keinen Fall, dass wieder mehr ausgegeben, als eingenommen wird. Ich denke, dass im Verein im Moment solche Leute am Werk sind, dass es nicht mehr passiert.

Vorwürfe, dass Spieler zu teuer sind, weisen Sie zurück?

PLASSNEGGER: Das kann ich auf jeden Fall. Ich weiß, was der Verein eingenommen und was er ausgeben hat. Daher kann man die Behauptung, die Mannschaft sei zu teuer, ins Reich der Fabeln verweisen. Wie könnten wir uns sonst den Bau einer Tribüne leisten und die wurde vom Überschuss der vergangenen Saison angezahlt.

Wenn es nicht das Geld ist, was dann?

PLASSNEGGER: Wir haben Spieler, die wegen des Namens „GAK" gekommen sind. Die haben auf Geld verzichtet. Auch in der Landesliga spielt man oft vor zwei-, dreihundert Leuten und wird nur beschimpft. Beim GAK spielst du vor eintausend und wirst hochgejubelt und auswärts sind dreihundert mit und wirst auch bejubelt. Alleine das ist für viele Spieler viel höher einzuschätzen, als alles andere. Das ist die Liga egal. Die Spieler wähle immer noch ich aus und wir hätten viele weitere gute Spieler haben können. Aber mir ist wichtig, dass sie zur Mannschaft passen. Wenn ich bei einem Gespräch merke, dass es nicht passt, wird er nicht spielen.

Glänzen alleine hilft nicht . . .

PLASSNEGGER: Nein. Was arbeitet er für die Mannschaft, wie ist sein Charakter, passt er in das Team. Spieler, die nur daran denken, zu glänzen, werden nicht mehr alt. Er muss eine Mannschaftsspieler sein und alles geben. Wenn das einer nicht macht, gebe ich ihn weg.

Hätten Sie sich so eine große Euphorie erwartet, als Sie beim GAK begonnen haben?

PLASSNEGGER: Das konnte sich niemand vorstellen. Als wir begonnen haben, wusste niemand, wo die Reise hingeht. Wenn jemdan das gewusst hat, sollte er auf eine Bühne gehen, vielleicht gewinnt er ja was. In dieser Form konnte man das ja nicht erwarten. Ich denke, der Beginn in der ersten Klasse war der richtige Schritt. Man sieht, dass die Leute dahinterstehen. Da hat der Vorstand gute Arbeit geleistet und Hut ab vor allen, die geholfen und zu den Spielen gekommen sind.

Als es offiziell wurde, dass sie GAK-Trainer werden, wie hat ihr Umfeld reagiert?

PLASSNEGGER: Das ist mir eigentlich egal, was die anderen denken. Ich werde immer meinen Weg gehen, egal i welcher Lebenslage. Für mich war es eine Herzensangelegenheit. Es macht mir riesig Spaß und ich bin froh, dass ich es gemacht habe.