Herr Bittmann, das waren ja wieder einmal eher besorgniserregende Nachrichten über Ihren Fußballklub. Räumung, Zwangsversteigerung, Mietschulden. Was denken Sie sich da als GAK-Präsident?
BENEDIKT BITTMANN: Das ist alles eine Geschichte der Investoren und nicht des GAK. Wir sind bei denen im Trainingszentrum ja nur eingemietet.
Naja, die Mietschulden von 125.000 Euro sind schon die des Vereins. Muss man sich Sorgen machen um den Verein, lebt dieser schon wieder über seine Verhältnisse?
BITTMANN: Nein, ich habe immer gesagt, dass wir als Regionalliga-klub nicht jährlich 144.000 Euro Miete zahlen können, sondern nur die Hälfte. Wir haben pro Jahr noch 100.000 Euro an Kosten für Energie und Rasenpflege zu tragen. Die Investoren haben die halbe Miete auch bis vor einem Jahr akzeptiert, dann nicht mehr. Daher rührt jetzt der Rückstand.
Irgendwie lebt ein Regionalligaklub aber über seine Verhältnisse, wenn er sich so ein großes Trainingszentrum mietet, das er sich offensichtlich nicht leisten kann.
BITTMANN: Wir haben längst gesagt, es sollen auch andere hier trainieren können, wir sind mit reduziertem Platz einverstanden, aber diese Verhandlungen haben sich jetzt zwei Jahre hingezogen.
Jetzt soll wieder die Stadt mit 1,76 Millionen Euro einspringen, das Zentrum übernehmen, um die Zwangsversteigerung zu verhindern. Die Stadt hat schon Millionen hineingesteckt. Ist Ihnen das nicht unangenehm, dass, wie bei den GAK-Konkursen, immer der Steuerzahler draufzahlt?
BITTMANN: Diese Verhandlungen müssen die Investoren und die Stadtregierung führen, wir haben damit nichts zu tun, können nur abwarten und hoffen, dass wir das Zentrum für unsere Jugendarbeit halten können.
Bei solchen Mietrückständen liegt die Frage trotzdem nahe: Läuft es beim GAK finanziell wirklich nicht aus dem Ruder?
BITTMANN: Nein, wir haben von der Liga nach strenger Prüfung durch die Agentur zwei Mal die Lizenz in erster Instanz ohne Auflagen erhalten. Das zeigt doch, dass bei uns alles passt.
Und das Ziel bleibt - wie die Jahre zuvor - der Aufstieg in die Erste Liga?
BITTMANN: Ja, aber nicht um jeden Preis.
INTERVIEW: BERND HECKE