Seit Dienstag ist der TSV Hartberg wieder im Rennen um den Verbleib in der ersten Fußballliga. Da dem Tabellenzweiten LASK die Lizenz für die nächste Saison verweigert wurde, rückten die Hartberger vom zehnten Tabellenplatz auf den neunten. Damit spielen sie gegen den Meister der Regionalliga Mitte, den GAK um den Platz in der Ersten Liga. In zwei Spielen - Dienstag in Graz, Freitag in Hartberg - geht es ums Ganze.
1. Warum hat die Begegnung zwischen dem TSV Hartberg und dem GAK eine besondere Bedeutung?
Antwort: Das Spiel ist emotional sehr aufgeladen. Der Ursprung liegt in der Saison 2008/09, als sowohl Hartberg als auch der GAK in der Regionalliga Mitte vor dem letzten Spiel punktegleich die Chance auf den Aufstieg in die Erste Liga hatten. Der GAK hatte außerdem die um drei Treffer bessere Tordifferenz und lag vorne. Mit einem 6:0 gegen den Kärntner SAK sicherte sich Hartberg damals jedoch im Heimspiel den Aufstieg, da dem GAK ein 2:1-Sieg auswärts gegen Blau-Weiß Linz nicht reichte. Der GAK warf den Hartbergern daraufhin Spielmanipulation vor, für die es allerdings keine Beweise gab. Der GAK fühlte sich um den Aufstieg betrogen.
2. Welche Sicherheitsbedenken gibt es?
Antwort: Durch die besondere Stimmung und dem gewaltbereiten Ruf einiger GAK-Fans wird die Begegnung als "Hochrisikospiel" bewertet. Anders als Graz-Liebenau bietet das Hartberger Stadion weniger Sicherheitsvorkehrungen, um Fans in ihren Sektoren halten zu können oder beispielsweise Attacken mit Wurfgeschossen zu verhindern. Da nur 1000 GAK-Fans ins Stadion dürfen, wird befürchtet, dass manche außerhalb des Stadions für Unruhe sorgen.
3. Welche Vorsichtsmaßnahmen setzen die Behörden?
Antwort: Zuständig ist die Bezirkshauptmannschaft, die für das Spiel in Hartberg entsprechende Auflagen erlässt. "Es wird für eine strikte Trennung der Fangruppen gesorgt werden", nennt der Leiter des Sicherheitsreferates der Bezirkshauptmannschaft Hartberg, Karl Wurzer, eine davon. Die auswärtigen Fanbusse sollen bei der Bushaltestelle Forstgartengasse abgefertigt werden und die Fans so direkt in den Gästesektor kommen. Für Pkw soll ein Parkleitsystem eingerichtet werden. Wurzer: "Die Sicherheit wird durch ein entsprechendes Polizeiaufgebot gewährleistet sein." Schon in den Stunden vor dem Spiel wird die Exekutive in der Stadt erhöhte Präsenz zeigen.
Sowohl Wurzer als auch der Hartberger Bürgermeister Karl Pack halten jedoch fest: "Es ist nicht jeder GAK-Fan zu kriminalisieren. Eine breite Mehrheit will das Spiel sehen und sonst nichts." Es sei nicht angebracht, irgendetwas zu provozieren.
4. Warum wurde das Spiel nicht ein anderes Stadion verlegt oder nochmals in Graz gespielt?
Antwort: Der Hartberger Bürgermeister und TSV-Präsident Karl Pack gibt eine unmissverständliche Antwort: "Es kann nicht sein, dass wir wegen ein paar Chaoten auf unser Heimrecht verzichten. Das würde den Sport in den Hintergrund rücken."
5. Wie kommt man zu Eintrittskarten?
Antwort: Vorverkaufskarten für das Hinspiel am 5. Juni in Graz und das Rückspiel am 8. Juni in Hartberg gibt es heute von 10 bis 13 Uhr und morgen, Sonntag, von 10 bis 12 Uhr in der Kantine des Hartberger Stadions. Aufgrund der großen Nachfrage gibt es für das Heimspiel in Hartberg pro Person nur vier Vorverkaufskarten.