Der Fußball rollt wieder im Unterhaus. Und gerade in den untersten Klassen entwickelten sich wieder spektakuläre Ergebnisse. Mitten drin im Torreigen stehen zwei Stürmer, die der ersten Runde im Frühjahr den Stempel aufgedrückt haben.
Seiersberg-Stürmer Matej Derek war beim 7:0 seines Klubs gegen Liebenau II in der 1. Klasse Mitte B gleich fünfmal erfolgreich. Es war das zweiterfolgreichste Spiel des Stürmers. Gegen Hausmannstätten II erzielte er am 18. September sechs Tore, insgesamt 17 in 14 Runden.
Ohne Zweifel beeindruckende Zahlen. In der 1. Klasse West beeindruckt Derek damit aber nicht. Martin Gründler traf beim 9:0 von St. Andrä/Höch bei Stallhofen II nämlich siebenmal, hält bereits bei 26 Saisontreffern. "So kann man ins neue Jahr starten", sagt Gründler. "Ich hab aber im Winter auch genug getan, um wirklich fit zu sein."
Vom Verteidiger zum Angreifer
Kennern des steirischen Fußballs ist der Name Gründler ein Begriff. Der 35-Jährige spielte für DSV Leoben und Gratkorn in der 2. Liga, war für Kalsdorf in der Regionalliga im Einsatz. Und war als Verteidiger nicht wirklich für das Erzielen von Toren zuständig. Spätestens seit er in der Saison 2016/2017 für St. Andrä/Höch spielt, funktioniert es aber vor allem vorne. "Zufall", sagt er. "Ich habe im ersten Testspiel 45 Minuten Stürmer und 45 Minuten Verteidiger gespielt – und gleich getroffen. St. Andrä hat jemanden gebraucht, der Tore schießt und das habe ich gerne übernommen." Tipps hat sich Gründler damals bei einem anderen torgewaltigen Stürmer geholt: Lebring-Angreifer Marco Heil ist Gründlers Mitarbeiter in der Firma EFS-AG.
Einmal hat Gründler bereits sieben Tore in einem Spiel erzielt, gegen Hengsberg in der ersten Corona-Abbruchsaison. Als er in den ersten elf Runden sagenhafte 32 Tore erzielt hat und in jedem Spiel getroffen hat. "Der Abbruch ärgert mich heute noch, da wäre viel möglich gewesen", sagt er. Bis Sommer wird Gründler noch spielen – dann ist Ende. "Ich bin auch Jugendtrainer in Gössendorf, beruflich und familiär sehr eingeteilt. Es geht sich nicht mehr aus", sagt er.
Über erzielte Tore nach Gründler müssen sich die Verantwortlichen in St. Andrä aber keine Sorgen machen. Mit Pascal Werdnig gibt es einen 18-jährigen Stürmer, der neben Gründler aufblüht und auch bereits 22 Saisontore erzielt hat. "Ich glaube schon, dass ich ihm in den letzten Jahren helfen konnte", sagt Gründler. "Er ist richtig gut für sein Alter, vor allem sehr lernwillig." Ob für den 18-Jährigen die 1. Klasse das höchste der Gefühle ist? "Ganz sicher nicht."