Die Überraschung hielt sich in Sportkreisen in Grenzen, als heute die neue Coronaverordnung bekanntgegeben wurde. Auch bei Wolfgang Bartosch, den Präsidenten des Steirischen Fußballverbandes. "Klar ist, dass das Ende im Amateurfußball von der Regionalliga bis zur 1. Klasse sowie von der 2. Frauenliga abwärts und im gesamten Nachwuchsfußball bedeutet für das heurige Jahr", sagt der Grazer, der eine Wiederaufnahme im Jahr 2020 ausschließt. "Selbst wenn es theoretisch im Dezember wieder möglich wäre, bräuchte man ja eine gewisse Vorlaufzeit."
Somit hofft der 62-Jährige auf eine positive Zukunft. "Wir wollen im Frühjahr die Saison fertigspielen, weil wir unbedingt eine sportliche Entscheidung herbeiführen wollen. Aber es hängt natürlich von der weiteren Entwicklung ab, die kann leider keiner voraussehen", sagt Bartosch, der einen Plan B im Hinterkopf hat. "Wir haben aktuell alle Ligen so terminiert, dass sie vor der EM im Sommer 2021 fertig sind. Aber wenn es nicht anders möglich ist, sollten wir uns schon überlegen, parallel zur EM zu spielen."
Dass die Situation für die Vereine keine leichte ist, ist dem ÖFB-Vizepräsidenten klar: "Es ist verdammt schwierig, weil es erhebliche Zuschauer- und Kantineneinbußen gibt. Manche Vereine gehen am letzten Zacken. Aber wir müssen da durchtauchen. Alle müssen jetzt ihren Beitrag leisten. Wir haben damit rechnen müssen. Jetzt hoffen wir, das die Infektionszahlen runtergehen, damit wir einigermaßen zur Normalität zurückkehren können."
Bei allem Verständnis für die Maßnahmen sieht Bartosch einen Punkt nicht ganz ein. "Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass Kinder nicht Fußball spielen dürfen. Zumindest das Training im Freien auf freiwilliger Basis hätte man erlauben können. Das wäre im Sinne der Kinder, die ja auch in die Schule gehen und keine Infektionsüberträger sind", sagt Bartosch kopfschüttelnd.