Österreichs Spieler mühten sich redlich, ihre Begeisterung an das kärglich gefüllte Rund in Baku zu übertragen – und machten dann der "Feierstunde" von Teamchef Ralf Rangnick in der offiziellen Pressekonferenz ein plötzliches Ende: Presseraum gestürmt, Rangnick in Sekt geduscht. Es war wohl nur der Auftakt der Feierlichkeiten, denn – Spiel in Baku hin oder her – eines bleibt: Auch wenn Österreich zum dritten Mal in Serie die Qualifikation für eine EM-Endrunde geschafft hat, so ist das nach wie vor keine Selbstverständlichkeit.
Kommentar: Das Nationalteam ist mittendrin im Geschehen
Und das hatte auch der 65-jährige Teamchef, dessen Vertrag sich mit der erfolgreichen Qualifikation automatisch verlängerte, gerade so ausgedrückt: "Ich habe den Jungs gesagt, dass ich sehr stolz auf sie bin. Es war klar, dass es alles andere als eine leichte Gruppe sein würde, im Gegenteil: Es stellte sich heraus, dass es eine der schwierigsten war. Und sich da schon am vorletzten Spieltag zu qualifizieren, ist nicht selbstverständlich." Die Reise zur EM soll aber nicht Schlusspunkt gewesen sein, sondern sozusagen Auftakt für den nächsten Schritt. Zumindest hatte Rangnick vor der Partie gemeint: "Man muss sich Großes vorstellen können, um Großes zu erreichen." In Baku war dafür aber (noch) keine Zeit, auch wenn die Sektdusche nicht dafür verantwortlich war: "Ich bin hier noch nicht im EM-Modus, ich bin noch im Spielmodus. Aber klar ist: Sie alle können in Deutschland aufzeigen, auch wenn wir nicht die Breite wie etwa Frankreich, Spanien oder auch die Belgier haben."
Die ÖFB-Teamspieler in der Einzelkritik:
Für die Spieler war der geschaffte letzte Schritt alles andere als Alltag. "Ich habe noch immer Gänsehaut", sagte etwa Goldtorschütze Marcel Sabitzer und analysierte die geschaffte Qualifikation so: "Wir haben gefightet, um die Fans hinter uns zu bringen, die Stadien mit attraktivem Fußball wieder zu füllen. Eine Mentalität zu entwickeln, mit der sich die Fans identifizieren können. Das haben wir geschafft."
Die besten Bilder vom Sieg in Aserbaidschan:
Diese Einstellung und Mentalität ist es auch, die selbst Kapitän Konrad Laimer begeistert. "Wir wissen ja auch, dass wir einiges besser machen können und müssen. Aber wir spüren die Leidenschaft und Energie, aus dem Glauben, dass wir immer gewinnen können", sagte der Bayern-Legionär und ergänzte: "Wir sind auf einem guten Weg, haben Zeit, uns vorzubereiten, uns mit super Saisonen bei den Klubs ins Rampenlicht zu spielen. Und dann wollen wir alles aufsaugen bei der EM, Spaß haben." Denn das, so ergänzte Xaver Schlager, sei das Um und Auf: "Bei Endrunden lernen wir am meisten."