Österreichs Fußball-Nationalteam kann im Finish der EM-Qualifikation mit einer Überraschung aufwarten. Rapid-Stürmer Guido Burgstaller gibt vier Jahre nach dem Ende seiner Team-Karriere ein Comeback in der ÖFB-Auswahl. Der 34-Jährige macht bereits die Reise zum Quali-Spiel am Montag (18.00 Uhr/live ORF 1) in Aserbaidschan mit. Das gab der ÖFB am Sonntag kurz vor dem Abschlusstraining in Wien bekannt.
Burgstaller hatte seine Länderspiel-Karriere 2019 unter Teamchef Franco Foda für beendet erklärt. Der Kärntner spielte damals für Schalke 04. Seinen bisher letzten Kurzeinsatz im Nationalteam hatte der Angreifer im Juni 2019 in Nordmazedonien (4:1). Wenige Tage zuvor hatte er auf dem Weg zur EM-Teilnahme als "Joker" in Klagenfurt das enorm wichtige 1:0-Siegestor gegen Slowenien erzielt.
Arnautovic und Gregoritsch fehlen im Sturmzentrum
Das ÖFB-Team hat aktuell im Sturmzentrum mit mehreren Ausfällen zu kämpfen. Nach Marko Arnautovic musste auch Michael Gregoritsch die Reise nach Baku am Samstag definitiv absagen. Am Freitag gegen Belgien (2:3) hatte Teamchef Ralf Rangnick mit Manprit Sarkaria von Sturm Graz an vorderster Front einen Team-Debütanten ins kalte Wasser geworfen. Wolverhampton-Legionär Sasa Kalajdzic wurde eingewechselt, scheint nach seinem im Vorjahr erlittenen zweiten Kreuzbandriss aber noch nicht für volle 90 Minuten bereit.
"Wir haben nicht mehr so viele Optionen im zentralen Angriffsbereich – außer Sasa Kalajdzic, der sicher nicht durchspielen wird können", sagte Rangnick. "Deshalb ging es darum, einen weiteren gelernten Mittelstürmer zurück im Kader zu haben." Burgstaller sei "spontan dazu bereit" gewesen und rückte Sonntagfrüh ins Teamcamp ein.
Burgstaller würde auch Comeback nach Verletzung feiern
Auch Burgstaller hat in seiner Karriere zahlreiche Verletzungen hinter sich. Seit Ende August musste er bei Rapid wegen eines Sehneneinrisses im Adduktor pausieren. Ein Pflichtspiel-Comeback war für nach der Länderspiel-Pause vorgesehen. Nun könnte es schneller gehen: mit einem Überraschungseinsatz in Baku in einer Partie, in der Österreich mit einem Sieg das Ticket für die EM 2024 in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli) fixieren würde. Am Donnerstag meldete sich Burgstaller mit zwei Toren beim Rapid-Test gegen Vienna zurück.
Seine Torgefahr hat Burgstaller in Deutschland beim 1. FC Nürnberg, bei Schalke und beim FC St. Pauli unter Beweis gestellt. Im Sommer 2022 kehrte der Stürmer zu Rapid zurück und wurde dort mit 21 Ligatreffern auf Anhieb Torschützenkönig. Burgstaller ist bei den Hütteldorfern nicht nur Kapitän und Schlüsselspieler, sondern auch absoluter Publikumsliebling. Für Österreich hat er in 25 A-Team-Einsätzen bisher zwei Tore erzielt. Seine ÖFB-Karriere hatte er vor vier Jahren mit Verweis auf seine Gesundheit und Familie beendet.