Die große Party, sie muss noch warten. Noch hat Österreichs Fußballnationalteam das Ticket für die Europameisterschaft im kommenden Jahr in Deutschland nicht fix in der Tasche. Gegen Belgien setzte es in Wien ein 2:3. Und das, nachdem die ÖFB-Auswahl gegen die Belgier bereits mit 0:3 in Rückstand gelegen ist. "Wir sind gut zurückgekommen und hätten noch ein bisschen mehr Zeit gebraucht", sagte Debütant Manprit Sarkaria. "Es ist eine große Ehre, für Österreich zu spielen."

Die ÖFB-Teamspieler in der Einzelkritik:

In Aserbaidschan sind die Österreicher klar in der Favoritenrolle, das EM-Ticket liegt zum Abholen bereit. Nur: Vor dem Tor muss man effizienter agieren als gegen Belgien. "Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Wenn man bedenkt, wie wir vom Personal auf dem Platz gestanden sind", sagte Teamchef Ralf Rangnick. Belgien-Teamchef Domenico Tedesco meinte: "Wir wollten nicht so naiv wie in Brüssel spielen, sondern kontern. Leider haben wir zu viel liegen lassen."

Die angeschlagenen ÖFB-Spieler wie Kapitän David Alaba, Marko Arnautovic, Michael Gregoritsch und Stefan Posch fieberten auf der Tribüne mit. "Wir wissen, was wir für eine coole Truppe haben", freute sich Rangnick über den Zusammenhalt auf und abseits des Platzes. "Sonst wären wir auch nach einem 0:3 nicht mehr so zurückgekommen. Wir hatten am Ende eine seriöse Chance, das Spiel noch zu drehen." Allein: Es blieb bei der Chance.

"Das Ergebnis fühlt sich komisch an. Wir müssen damit leben, dass wir die EM-Teilnahme vor den eigenen Fans nicht fixiert haben. Es ist ärgerlich. Aber jetzt gilt es, alle Kräfte zu bündeln." Konrad Laimer, der Alaba als Kapitän vertrat, sprach von einem "enttäuschenden" Ergebnis. "Wir waren mutig, aggressiv und sind vorne angelaufen. Dass Belgien Qualität hat, haben wir gewusst. Dass sie Umschaltsituationen gnadenlos ausspielen, haben wir heute auch wieder bemerkt. Aber ich bin stolz auf die Mannschaft, wie wir aufgetreten sind", sagte der Bayern-Profi.

Nicht Laimer, sondern Nicolas Seiwald spielte auf der rechten Außenverteidiger-Position. "Ich habe das in der vergangenen Woche trainiert und versucht, das umzusetzen, was von mir gebraucht wird", sagte der Salzburger. Sein Teamkollege bei Leipzig, Christoph Baumgartner, sah die Österreicher "vor allem in der ersten Hälfte" als bessere Mannschaft. "Wir waren brutal aggressiv, haben super Ballgewinne gehabt. Es hat ein Quäntchen Qualität und Glück gefehlt." Und: "Ganz Österreich kann stolz auf uns sein."