Nicht weniger als einen Rekord gibt es für ÖFB-Spielerin Verena Hanshaw zum 100er geschenkt. Nach 99 Einsätzen für das Nationalteam läuft die 29-Jährige heute (18.30 Uhr) mit ihren Teamkolleginnen im Wiener Viola Park, der Heimstätte der Wiener Austria, auf – vor mehr als 9000 Zuschauern. "Ich freue mich irrsinnig darauf, schon das Abschlusstraining im Stadion war ein super Gefühl. Jetzt haben wir endlich, was wir wollten", sagt die Legionärin von Eintracht Frankfurt vor dem Nations-League Kracher gegen Frankreich. Die Familie der Wienerin wird logischerweise mit dabei sein, gestaltet sich die Anreise doch als relativ kurz.

Auch sie werden für ordentlich Stimmung im Stadion sorgen, wenn Carina Wenninger offiziell verabschiedet wird und Hanshaw mit Österreich das Unmögliche möglich machen will. Denn die Favoritinnen kommen in diesem Duell aus Frankreich, nicht nur wegen Superstar Wendie Renard. "Wir haben in der zweiten Hälfte gegen Norwegen gezeigt, wie mutig wir spielen. Diesen Mut brauchen wir, um Chancen herauszuspielen und dagegenzuhalten. Wir lassen uns sicher nicht auseinandernehmen", sagt Hanshaw.

"Brauchen einen super Tag"

Bisher gelang den Österreicherinnen in sieben Pflichtspielen noch kein einziger Sieg gegen Frankreich, zuletzt gab es in der EM-Qualifikation 2020 ein 0:0 zu Hause, während es auswärts eine 0:3-Niederlage setzte. Auch deshalb ist sich Kapitänin Sarah Puntigam bewusst, dass trotz bester Atmosphäre in Wien ein großes Stück Arbeit auf das Team wartet. "Sie haben extreme individuelle Klasse, da sind die Rollen klar verteilt. Deshalb brauchen wir schon einen super Tag, wenn wir sie ärgern wollen."

Die Steirerin wird ihrem Team dabei nicht nur sportlich helfen, sondern kann auch einige Einblicke über die Gegnerinnen geben. Puntigam dribbelte von 2018 bis 2022 bei Montpellier in Südfrankreich, hat mit drei Französinnen aus dem aktuellen Kader auch zusammengespielt und kennt den Fußball der Grande Nation. "Sie wollen Ballbesitz und diesen auch bekommen. Da dürfen wir nicht nervös werden", sagt Puntigam, die in Frankreich auch abseits des Sportlichen etwas mitnehmen konnte. "Es ist etwas gemütlicher als bei uns. Dort muss man nicht jeden Tag auf 100 sein, sondern kann es auch einmal gemütlicher angehen lassen." Gemütlich wird es heute aber nicht, wollen die ÖFB-Frauen dem Rekordpublikum doch etwas bieten. "Mit diesen Fans im Rücken ist sicher etwas möglich."