Das Wiener Ernst-Happel-Stadion ist noch die nächsten vier bis fünf Jahrzehnte "gebrauchstauglich". Das ist das Ergebnis einer Substanzanalyse des Daches bzw. der Konstruktion bis zum Fundament, die am Freitag in einer Pressekonferenz mit Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) präsentiert wurde. Zugleich wurden Investitionen in das Oval verkündet. Am Dach wird nicht nur eine große Photovoltaikanlage montiert, überlegt wird sogar, eine mobile Dachkonstruktion zu errichten.
Diese soll unter anderem die Möglichkeit schaffen, das Stadion ganzjährig zu bespielen. Als mögliche Vorbilder wurde hier die Dachkonstruktion im Frankfurter Waldstadion genannt. Auch Überlegungen zu weiteren – mobilen – Tribünenreihen könnten angestellt werden. Was tatsächlich umgesetzt wird, soll bis Ende 2024 in einem Partizipationsprozess mit dem ÖFB, zahlreichen anderen Vereinen sowie Event- und Konzertveranstaltern erarbeitet werden.
An einen Neubau der Arena im Prater, deren Grundstein 1928 gelegt wurde, denkt die Stadt weiter nicht, wie Hacker versicherte. Gegen einen solchen spreche allein der Denkmalschutz, der Teile des Stadions betreffe. Einen solchen aufzuheben, wäre Sache des Bundes. "Das ist eine Entscheidung, die nicht in unserer Hand liegt." Nötig wäre dann aber immer noch ein Sponsor, der mindestens eine Milliarde Euro in die Hand nehme, um ein neues Stadion zu errichten, gab der Stadtrat zu bedenken.