"Immer wieder Österreich“ und „Oh, wie ist das schön!“ Es sind Evergreens, die im Wiener Ernst-Happel-Stadion nach dem 2:0-Heimerfolg des ÖFB-Teams über Schweden aus den zigtausenden Kehlen der heimischen Fans geträllert wurden. Die Spieler freuten sich, suchten bei der Ehrenrunde trotz schweißtreibender Partie keine Abkürzungen.
Der Heimsieg war ein nächster, großer Schritt Richtung EM-Endrunde 2024 in Deutschland. „Es war ein Sechs-Punkte-Spiel gegen den direkten Konkurrenten schlechthin“, sagte Teamchef Ralf Rangnick. „Wir haben es jetzt komplett in der eigenen Hand. Das ist schön.“ Der Deutsche sprach von einem „verdienten Sieg“ gegen die Schweden, die es der ÖFB-Mannschaft lange Zeit schwer gemacht hatte. „Was der Tormann von Schweden gehalten hat, war unglaublich. Aber wir haben bis zum Schluss daran geglaubt.“
Christoph Baumgartner war es, der in der Schlussphase mit zwei Treffern für die Erlösung gesorgt hat. „Es war nicht unser bestes Spiel“, sagte der Doppelpacker. „Aber, wir haben gewonnen. Das zeigt unsere brutale Qualität.“ Mit seiner eigenen Leistung war der Deutschland-Legionär nicht unbedingt zufrieden. „Ich habe kein Topspiel gemacht“, sagte der 23-Jährige. „Gerade im Ballbesitz kann ich noch mehr kreieren. Es war nicht einfach, es war sehr anstrengend am Ende der Saison.“
In die Sommerpause geht man nun mit einem Sieg im Gepäck und komfortablen sieben Punkten Vorsprung auf den dritten Rang. „Qualifiziert haben wir uns noch nicht“, sagte Florian Grillitsch. Der Offensivakteur kam in der 71. Minute ins Spiel und bereitete das 1:0 durch Baumgartner indirekt vor – sein Schuss leitete die Aktion vor dem Führungstor ein. „Ich habe den Ball recht gut getroffen und der Baumi steht dann goldrichtig. Er hat es sich erarbeitet.“
Grillitsch, der in der abgelaufenen Saison bei seinem Klub Ajax Amsterdam nicht immer zur ersten Wahl zählte, zahlte das Vertrauen Rangnicks mit einer starken Leistung zurück. „Es war nicht einfach, ihn zu nominieren, obwohl er so wenig gespielt hat“, gab der Teamchef zu. „Im Nachhinein war es natürlich gut, dass wir ihn nominiert haben.“
Bevor es auch für den Teamchef in die Sommerpause geht, steht heute noch ein wichtiger Schritt für den bald 65-Jährigen auf dem Programm: „Ich ziehe morgen in mein neues Zuhause in die Nähe von Salzburg. Jetzt bin ich endgültig ein Österreicher.“