Sie sind wieder eingekehrt im Fußballlande, die Stunden der Zuversicht und diesmal wirklich, ganz echt. So tönt es zumindest aus den für die Geschicke des österreichischen Nationalteams zuständigen Stellen. Denn es hat sich einiges getan, seit Ralf Rangnick vor etwas mehr als einem Jahr in das Amt des Nationaltrainers eingestiegen ist. Das sagt jedenfalls Peter Schöttel. "Es ist in der Öffentlichkeit sehr viel passiert", erklärt der Sportdirektor. Rangnick nehme "alle mit, es ist extrem überzeugend, was er sagt, es ist der Impuls, den wir uns erhofft haben, als wir ihn geholt haben". Das betreffe nicht nur die Nationalmannschaft, sondern den gesamten Trainerstab im ÖFB, die Talentförderung und die Veränderungen in den Nachwuchs-Nationalteams.
Die A-Auswahl sieht Schöttel bereits jetzt reif für ein absolutes Weltklasseteam wie Belgien, das jedoch ohne den verletzten Spielmacher Kevin de Bruyne nicht ganz so stark sei. Der Manchester-City-Topmann könne vom Gegner nicht gleichwertig ersetzt werden, zeigt sich der ÖFB-Sportchef überzeugt. Doch ein positiver Aspekt der neuen österreichischen Ära sei die Konzentration auf die eigene Mannschaft. "Wir kümmern uns in erster Linie um uns selber und sind nicht so sehr auf den Gegner fokussiert", betont Schöttel, der großen Optimismus versprüht und auch versucht, dies überzeugend zu vermitteln.
"Richtig gut aufgestellt"
"Wir wollen zeigen, dass wir auf dem Niveau sind, eine solche Mannschaft zu fordern, und dass wir mit unserer intensiven, aggressiven Spielweise genau gegen diese Topleute richtig gut aufgestellt sein werden." Dass der Favorit in der EM-Qualifikationsgruppe sich jetzt vor Österreich fürchtet, ist zwar eher nicht zu vermuten, aber Schöttel meint, dass der Respekt größer sei, als allgemein angenommen. "Ich glaube nicht, dass Belgien gern gegen uns spielt", und sieht dies auch im österreichischen Teamspirit begründet.
Mit vier Punkten aus den Partien gegen Romelu Lukaku und Co. sowie gegen Schweden am Dienstag in Wien sei er zufrieden, mit sechs Punkten "sehr zufrieden". Das Maximum aber, so ist den diversen Wortmeldungen der vergangenen Tage zu entnehmen, ist inzwischen schon der Anspruch, den Österreich stellt. Am Samstag gilt es, dieses Selbstbewusstsein unter Beweis zu stellen. Dafür stünden alle Spieler des Kaders zur Verfügung, sagt Schöttel, auch Marcel Sabitzer.