Ab Mitte der ersten Hälfte sei es "ein Spiel gewesen, wie wir uns das vorstellen", erklärte Teamchef Ralf Rangnick nach dem 4:1 gegen Aserbaidschan. Zuvor war der Deutsche nicht zufrieden: "Wir haben uns in den ersten 20 Minuten schwergetan, hatten nicht den gewünschten Druck." Mit Fortlauf der Partie sei seine Mannschaft aber immer besser geworden und hätte "auch noch mehrere Tore" schießen können. Gäste-Trainer Gianni De Biasi zeigte sich als fairer Verlierer. "Obwohl wichtige Spieler wie David Alaba oder Marko Arnautovic ausgefallen sind, waren sie stärker, hatten das größere technische Talent und die bessere Physis", erklärte der Italiener.
Dennoch stellte Kapitän Marcel Sabitzer sich und seinen Nationalteamkollegen "nur" eine "Zwei minus" für die Leistung zum Auftakt aus. "Es war nicht alles perfekt, wir sind nicht gut ins Spiel gestartet und haben sie nach dem Gegentor noch einmal aufleben lassen", sagte der Legionär von Manchester United. Nicht nur über seinen ersten Nationalteam-Doppelpack freute sich der Offensivakteur, auch die Kapitänsbinde brachte Sabitzer zum Strahlen. "Als kleines Kind träumst du davon, einmal für Österreich zu spielen. Wenn du die Mannschaft dann sogar als Kapitän auf das Feld führen darfst, ist das schon speziell."
Doch auch auf die eigene Leistung durfte der 29-Jährige stolz sein, drückte er mit zwei Treffern und einem Assist dem Spiel seinen Stempel auf. "Ich fühle mich einfach gut, habe Rhythmus und Selbstvertrauen. Wenn ich Vertrauen bekomme, kann ich auch meine Leistung bringen. Ich freue mich, dass ich meinen Beitrag zum Sieg leisten konnte. Generell musst du zufrieden sein, wenn du mit einem 4:1-Sieg in die EM-Qualifikation startest." Obwohl Sabitzer in der 74. Minute angeschlagen vom Platz musste, gab er vorsichtig Entwarnung: "Ich habe einen leichten Schlag abbekommen. Ich hoffe, es ist nicht allzu schlimm."
Neben Sabitzer trafen auch Michael Gregoritsch und Hoffenheim-Akteur Christoph Baumgartner. Letzter drückte den Ball nach einem Eckball über die Linie: "So stellst du dir einen Auftakt vor. Ein volles Haus, eine ordentliche Leistung, das wollen wir als Spieler genauso." Doch wie Teamkollege Sabitzer fand auch Baumgartner Verbesserungspotenzial: "Das 1:3 war unnötig, das müssen wir uns ankreiden lassen. Da haben wir den Gegner noch einmal kommen lassen. Zum Glück haben wir die Partie dann noch zumachen können. Gegen Estland braucht es mindestens genau so eine Leistung."
Auch Konrad Laimer weiß, dass die Nationalmannschaft "gegen jeden Gegner die maximale Leistung" braucht, um zu gewinnen. Für den Leipzig-Legionär war die Umstellung von 4-4-2 auf 4-3-3 Mitte der ersten Hälfte der Schlüssel zum Erfolg. "Wir haben am Anfang nicht so den Zugriff bekommen. Nach der Umstellung hatten wir mehr Ruhe und haben dann auch die Tore gemacht. Auf dem 4:1 kannst du aufbauen." Sein Plan für die nächsten Tage ist klar: "Gut regenerieren, gut essen, gut schlafen und am Montag noch besser machen."