"Sollte ich in den nächsten Jahren noch da sein, werden wir zur WM fahren – 100 Prozent", versprach David Alaba im Teamcamp in Marbella. Nicht er sei der Grund dafür. Die Ziele, die sich das Nationalteam steckt, würden nun aber hartnäckiger verfolgt.
Die ÖFB-Auswahl habe sich in den vergangenen Monaten unter Teamchef Ralf Rangnick weiterentwickelt. "Ich glaube, dass wir in den Köpfen ein bisschen weiter sind", meinte der ÖFB-Kapitän. "Mir gefällt es, eine Einstellung zu entwickeln wie einen Hunger, der sich sehr gut anfühlt." So wolle man auch im kommenden Jahr in der EM-Qualifikation auftreten. "Wir stecken uns Ziele, das haben wir früher auch gemacht. Aber diese Ziele wollen wir um jeden Preis auch erreichen. Das ist etwas, das uns weiterbringen kann."
Seit seinem A-Team-Debüt im Oktober 2009 "erlebe ich jedes Jahr eine Entwicklung", erklärte Alaba rückblickend. 97 Länderspiele hat er bisher absolviert. "Wir haben sicherlich auch Rückschläge gehabt, aber nach diesen Rückschlägen haben wir trotzdem die Kurve noch gekriegt und immer wieder Schritte nach vorne gemacht." Der letzte große Schritt für ihn mit dem ÖFB-Team wäre eine WM-Teilnahme. Die nächste Chance bietet sich 2026 in den USA, Kanada und Mexiko.
"Es tut sehr weh", sagte Alaba darüber, nicht beim am Sonntag beginnenden Turnier in Katar dabei zu sein. "Speziell jetzt realisiert man es noch mehr, wenn die WM langsam losgeht und man da nicht dabei sein darf. Das ist etwas, das schon wehtut, da bin ich ehrlich." Auch Rangnick führte laut eigenen Angaben ein Gespräch mit ihm. Der Deutsche stellte seinem Führungsspieler Folgendes in Aussicht: "Es sollte das letzte Mal sein, dass er bei einer WM oder EM vor dem Fernseher sitzen muss als Spieler."
Im März beginnt die Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland. Die Basis für eine erfolgreiche Kampagne wurde im Camp in Andalusien gelegt. Laut Alaba sei man sehr viel vor dem Beamer gesessen. "Wir haben versucht, in dieser Woche noch mehr die Philosophie des Trainers anzunehmen", erklärte der Real-Madrid-Profi. "Die Woche war sehr positiv." Im Hinblick auf die Quali gehe es nun darum, das Erlernte aus den vergangenen Monaten am Sonntag (20.45 Uhr/live auf ORF 1) im Test in Wien gegen Italien auch umzusetzen.
Die Vorfreude auf das Duell mit dem Europameister sei riesig. "Wir wollen das Jahr auch irgendwo erfolgreich beenden mit dem Spiel", sagte Alaba. Revanchegedanken hegt er nicht, auch wenn man den Italienern 2021 im EM-Achtelfinale knapp unterlegen war (1:2). "Es war sehr bitter vor eineinhalb Jahren, zu 100 Prozent." Das Spiel hätte man irgendwann aber auch abgehakt. "Wir stehen als Mannschaft heute ganz woanders." Man habe andere Ziele vor Augen. "Die Einstellung, die wir jetzt haben, ist auch eine ganz andere."