Peter Stöger hat sein Interesse am vakanten Posten des ÖFB-Teamchefs am Sonntag ebenso wie Kontakt mit Sportdirektor Peter Schöttel bestätigt. "Wenn er es möchte, dann ist der Job für mich interessant", sagte der derzeit als Experte für den TV-Sender Sky arbeitende Stöger am Sonntag im Rahmen des Bundesliga-Topspiels zwischen Salzburg und Rapid gegenüber "Sky".
"Wir haben uns ausgetauscht. Ich habe meine Einschätzung gegeben, was ich von außen wahrgenommen habe. Er hat dann bisschen davon erzählt, was er selbst innen wahrgenommen hat", berichtete Stöger über das Gespräch mit Schöttel, an dessen Seite er einst im Nationalteam und bei Rapid kickte. "Das war es dann. Es war auch klar, dass es mit vielen anderen Trainern Gespräche geben wird."
Stöger umschreibt das Anforderungsprofil
Stöger, der bisher letzte Meistermacher der Wiener Austria (2013), umschrieb das Anforderungsprofil an den neuen ÖFB-Teamchef folgendermaßen: "Das ganz Entscheidende ist für einen Trainer, der in kurzer Zeit Entscheidungen treffen muss, auf den nächsten Gegner und in ein paar wenigen Tagen ganz andere Qualitäten zur Verfügung hat, der muss schauen, was hat er zur Verfügung und welche Jungs sind richtig gut drauf. Er muss auch ein sehr flexibler Trainer sein in seinen Gedanken und in seiner Denkweise. Das ist etwas, was viele Trainer draufhaben, und in der Umsetzung liegt dann oft der Hund begraben."
Auf die nicht zuletzt von Schöttel aufgebrachte Diskussion um die Spielausrichtung – heruntergebrochen auf Ballbesitz versus Pressing – wollte Stöger nicht näher eingehen: "Ich glaube nicht, dass man sagen kann, wir pressen uns jetzt zu Tode oder wir verteidigen uns zu Tode, und deswegen werden wir Europameister."
Ruttensteiner: "Wird wohl kein Gespräch geben"
Einer, der wohl durchaus Lust hätte, aber aller Voraussicht nach nicht zum Zug kommen wird, ist der ehemalige ÖFB-Sportdirektor Willibald Ruttensteiner. Er hatte nach über 20 Jahren beim ÖFB im Herbst 2017 für Schöttel Platz machen müssen, arbeitete dann bis 2021 unter anderem als Technischer Direktor für Israels Verband. "Es war eine Entlassung, ich war gekränkt, es hat wehgetan. Ich war einigen Personen zu kritisch, deswegen wird es wohl auch kein Gespräch geben", sagte Ruttensteiner in der ORF-Sendung "Sport am Sonntag".