Er schwankte wohl ein bisschen zwischen Erleichterung und Wehmut. Leicht fällt er Franco Foda nicht, der Abschied vom Nationalteam, auch wenn er ihn einen Tag vor dem letzten Match selbst verkündet hatte. Dies will er übrigens nicht als Flucht nach vorne verstanden wissen, denn die Chancen, dass er bleiben hätte können, wären größer gewesen, als es die Öffentlichkeit zu wissen glaubte. Zumindest deutete der nunmehrige Ex-Teamchef dies nach dem 2:2 gegen Schottland an.

Er musste zwar nicht spontan, aber relativ schnell eine Entscheidung fällen und das hat Foda getan. Das letzte Match unter seiner Führung spiegelte doch ein bisschen seine viereinhalbjährige Amtszeit im Kleinformat wider. Am Schluss hätte Österreich nach dem 0:2-Rückstand vor trüber Kulisse im Wiener Prater beinahe noch gewonnen, aber eben nur beinahe. Auch in der WM-Qualifikation ist die Mannschaft relativ knapp gescheitert. Es hat nicht ganz gereicht.

"Es waren tolle Jahre", bilanzierte Foda zum Ende und er sah kaum ein Haar in seiner Teamchef-Suppe. Der Erfolg, so gab er es zumindest zu verstehen, würde ihm recht geben, und so nahm der Deutsche Bezug zu seinem Vorgänger Marcel Koller. Dieser habe sich für eine EM qualifiziert und somit habe der ÖFB die richtige Entscheidung getroffen, auch Franco Foda, sagt Franco Foda, habe sein Team eine erfolgreiche EM-Qualifikation spielen lassen und außerdem den Aufstieg in der Nations League bewerkstelligt. "Auch hier hat sich der ÖFB richtig entschieden. Das Problem war, sie haben sich nicht für eine WM qualifiziert." Da überwiege dennoch das Positive, war unausgesprochen herauszuhören, der ÖFB werde wohl wieder die "richtige Entscheidung" treffen.

Ein bisschen Trotz schwang mit. Foda will es offenbar doch nicht ganz wahrhaben, dass er gehen musste, obwohl doch so viel auf der Habenseite steht. Aber er sagte auch, dass es ihm nun "gut" gehe. Denn die Spieler hätten ihm in der Kabine den Abschied versüßt. "Das hat mir gezeigt, dass wir ein gutes Verhältnis zueinander hatten, auch wenn das von dem einen oder anderen Medium anders hineininterpretiert wurde", meinte der Scheidende.

Um die Mannschaft mache er sich keine Sorgen, sie werde sich weiterentwickeln. "Du brauchst Entscheidungen gegen Mannschaften, die tief stehen, das wird der nächste Prozess sein." Denn damit sei auch Österreich immer stärker konfrontiert gewesen. Auch in der Disziplin, mit Drucksituationen umzugehen, werde sich das Team verbessern. Der neue Teamchef dürfe sich freuen, weil er eine "gute, intakte Mannschaft" vorfinden werde.

Unterstützung bekam Foda von seinem Gegenüber am Dienstag, dem schottischen Teamtrainer Stephen Clarke. Dieser meinte, Österreich würde über eine sehr gute Mannschaft verfügen und er lobte auch den Abtretenden. "Franco Foda war ein sehr guter Trainer für Österreich."

Die Spieler kehrten das Zwischenmenschliche hervor. "Wir wollten das Spiel für den Trainer gewinnen. Er hat immer die meiste Kritik einstecken müssen. Wir wünschen ihm viel Glück", sagte etwa Jubilar Aleksandar Dragovic nach seinem 100. Länderspiel. Michael Gregoritsch sprach davon, es "mit dem 2:2 noch einigermaßen versöhnlich" gestaltet zu haben.

Auch Konrad Laimer zog einen einigermaßen positiven Schlussstrich. "Durch das 2:2 am Ende ist alles ein bisschen besser. Das passt so. Wir haben wieder so viele Chancen in der ersten Halbzeit gehabt, wo du eine machen solltest oder musst. Wir hatten ein paar Spiele, wo wir aus einem Eckball oder einem Standard ein Tor kriegen, so haben wir wieder hinterherlaufen müssen. Wir sind zweimal für Fehler bestraft worden, haben dann aber eine sehr gute Moral gezeigt", erklärte der Leipzig-Legionär.