Mit der Sohle beförderte Christoph Baumgartner einen Eckball von David Alaba in den Kasten. Es sollte das Goldtor für Österreich beim 1:0-Sieg gegen die Ukraine bei der EM sein. „Das war der größte Moment meiner Karriere bis jetzt. Es war auch eine sensationelle Zeit damals“, sagt der Niederösterreicher rückblickend. „Damit hat sich aber schon etwas verändert in meinem Leben. Die öffentliche Wahrnehmung ist eine ganz andere geworden. Mich haben plötzlich viel mehr Menschen gekannt.“
Der Plan, mit Bundesliga-Klub Hoffenheim weiter auf der Welle der EM zu surfen, ging nicht ganz auf. Kleinere Verletzungen und Corona sorgten für „kleine Dellen. Das war in meiner Profikarriere die schwierigste Phase. Mein Anspruch ist es, Spiele mit Scorerpunkten mitzuentscheiden. Das ist mir im Herbst nicht so gelungen, weil ich körperlich nicht bei 100 Prozent war“, sagt der Offensivmann, der zuletzt wieder in starker Verfassung agierte. „Wir wollen unbedingt in den Europacup einziehen. Wenn es die Champions League wird, umso besser.“
In Wales soll am Donnerstag ein Sieg gelingen, denn „so schön die EM auch war, die WM ist noch einmal ein Stück mächtiger. Als Nation gibt es keine größere Bühne“, meint der 22-Jährige vor seinem 18. Länderspiel für Österreich. In dieses geht er gewohnt selbstbewusst. „Wenn beide Mannschaften ihre Topleistung bringen, werden wir als Sieger vom Platz gehen.“ Vielleicht ja wieder mit einem Tor von Baumgartner, das ihm einen weiteren unvergesslichen Moment beschert.