Es glich einer Demütigung, wie Real Madrid im spanischen "Clasico" vom FC Barcelona vorgeführt wurde. Beim 4:0-Auswärtssieg der Katalanen im Bernabeu-Stadion erwischte auch David Alaba in der Verteidigung (insgesamt agierte er in dieser Begegnung auf drei verschiedenen Positionen) von Real einen rabenschwarzen Tag. Der Linksfuß sah bei keinem Gegentor gut aus. "Seine schlechteste Partie in Weiß", urteilte etwa die spanische "Marca". Panik ist bei den Königlichen aber tabu. Immerhin beträgt der Vorsprung des überlegenen Tabellenführers in der spanischen Liga jeweils neun Verlustpunkte auf den FC Sevilla und Barcelona. Zudem steht der siebenfache Champions-League- und sechsfache Meistercup-Sieger im Viertelfinale der Königsklasse, in dem Titelverteidiger Chelsea wartet.

Aber Ablenkung tut bekanntlich sehr gut. So darf sich der ÖFB-Teamspieler seit gestern in seiner Heimatstadt Wien trösten lassen. Dort bereitet sich der 29-Jährige mit dem österreichischen Nationalteam auf die WM-Halbfinal-Play-off-Partie, in der am Donnerstag in Cardiff Wales wartet, vor. "Wir brauchen uns keine Sorgen machen, dass ihm das nachhaltig schaden wird", sagt Christoph Baumgartner, der sich das Traditionsduell am Sonntag gemeinsam mit Marcel Sabitzer und Stefan Posch angeschaut hat. "David hat alles gewonnen, was man im Vereinsfußball gewinnen kann."

Alaba wird noch gehäkelt

Und so wird Teamchef Franco Foda auch auf der Insel auf seinen Kapitän bauen, voraussichtlich als linker Verteidiger, da das Angebot in der Innenverteidigung enorm ist. Und das, obwohl nach Philipp Lienhart ein weiterer absagen musste. Lens-Legionär Kevin Danso wurde ursprünglich nachnominiert. Dem Steirer machen aber Knöchelprobleme zu schaffen. Für ihn wurde Maximilian Ullmann vom Serie-A-Klub Venezia nachberufen. Ansonsten steht der noch verbliebene Kader vollständig zur Verfügung. Heute steigt das erste (und abgesehen vom Abschlusstraining) einzige Mannschaftstraining mit allen Beteiligten.

Auch für den ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel war Alaba im spanischen Schlagerspiel "nicht gut wie der Rest der Mannschaft. Möglicherweise werden ihn die Mitspieler einen Tag häkeln, aber bis Donnerstag passt das sicher. Und man darf nicht vergessen, dass es in Österreich noch nie einen erfolgreicheren Fußballer gegeben hat als David." Und mit Alaba soll Österreich der ersten WM-Teilnahme seit 1998 einen großen Schritt näherkommen. Schöttel war damals als Aktiver dabei. "Für einige ist es vielleicht die letzte Möglichkeit, bei einer WM dabei zu sein. Die Motivation wird enorm sein."