Österreichs Fußballnationalteam muss auch vor dem Halbfinale im WM-Play-off am Donnerstag in Cardiff gegen Wales Ausfälle hinnehmen. Der bei Teamchef Franco Foda im Mittelfeld-Zentrum zuletzt gesetzte Hoffenheim-Legionär Florian Grillitsch steht ebenso nicht zur Verfügung wie Philipp Lienhart, Christopher Trimmel und Dejan Ljubicic. Das gab der ÖFB am Samstag bekannt. Grillitsch, Lienhart und Trimmel haben laut ihren Klubs zuletzt positive Coronatests abgegeben.
Der ÖFB nannte keine Gründe für die Absagen. Mittelfeldspieler Ljubicic fehlt dem 1. FC Köln laut Klubangaben am Sonntag im Ligaspiel gegen Borussia Dortmund aber ebenfalls erkrankt. Foda will laut ÖFB noch vor der Teamzusammenkunft am Sonntagnachmittag in Wien Nachnominierungen vornehmen. Welche das sind, war am Samstagabend vorerst offen. Der Deutsche hatte ursprünglich 24 Mann für das Entscheidungsspiel in Cardiff nominiert.
Auch Florian Kainz steht nicht zur Verfügung
Ljubicic' Klubkollege Florian Kainz war nicht darunter. Die mögliche Mittelfeld-Alternative steht krankheitsbedingt ebenfalls nicht zur Verfügung. Laut deutschen Medienberichten haben sich mehrere Kölner Spieler, darunter Kainz, mit dem Coronavirus infiziert. Verbürgt war davor bereits eine Infektion von Philipp Lienhart. Der Freiburg-Innenverteidiger absolvierte am 5. März seine bisher letzte Bewerbspartie und musste seither passen. Auch am Samstag bei der Nullnummer in Fürth stand er nicht im Kader.
Unvermitteltere Absagen ereilten Foda von Grillitsch und Trimmel. Während Union-Berlin-Legionär Trimmel als erster Ersatz für Rechtsverteidiger Stefan Lainer vorgesehen war, hätte Grillitsch seinen Stammplatz in Cardiff wohl sicher gehabt. Der 26-jährige Niederösterreicher stand in den jüngsten neun ÖFB-Länderspielen in der Startformation. Er wurde laut Hoffenheim-Angaben vom Samstag wie zwei Klubkollegen positiv getestet und befindet sich in häuslicher Quarantäne.
Das ÖFB-Team hatte im Herbst längerfristig die Ausfälle mehrerer Stammspieler zu verkraften gehabt. Für Wales hatte Foda mit Ausnahme von Kapitän Julian Baumgartlinger, dem nach zwei Knie-OPs die Spielpraxis fehlt, auf einen voll besetzten Kader gehofft. "Im Moment sieht es wieder so aus, dass Corona zunimmt", warnte der Deutsche Ende der Woche in einem APA-Interview. "Es wäre fast ein Wunder, wenn wir das erste Mal mit dem Kader arbeiten könnten, den wir nominiert haben." Außer bei der EM im Vorjahr sei das nie der Fall gewesen.