Jetzt ist Mitarbeit gefragt und die sportliche Bestätigung für die Aussagen, soll es nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben. Franco Foda hantelt sich derzeit von einem Schicksalsspiel zum nächsten und nach der dürftigen September-Ausbeute der österreichischen Fußballnationalmannschaft sollte aus den letzten zwei Länderspiel-Doppeln dieses Jahres das Maximum von zwölf Punkten herausgeholt werden, um die Chance auf den zweiten Gruppenplatz wenigstens zu wahren. In den eigenen Beinen haben die Spieler es nicht mehr zur Gänze. Sie sind auch abhängig von der Konkurrenz.
Der erste kleine Schritt zurück in die Spur soll am Samstag erfolgen, wenn das rot-weiß-rote Team auf Färöer zu drei Punkten verdonnert ist. Ungeachtet des Fehlens zahlreicher sogenannter Stammspieler ist der nominelle Klassenunterschied ein eklatanter und es handelt sich bei jenen Österreichern, die heute von Beginn an erwartet werden, auch nicht um blutige Anfänger. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall, denn die meisten Akteure verfügen über sehr viel Erfahrung und das Durchschnittsalter der mutmaßlichen Startelf liegt bei 28,1 Jahren. Das allein sollte schon genügen, um die Färinger in die Schranken zu weisen.
Christopher Trimmel (34) etwa amtiert als Kapitän von Union Berlin, wenn er spielt, was in den vergangenen vier Wochen jedes zweite Mal der Fall war. Martin Hinteregger steht als Kapitän von Eintracht Frankfurt ohnehin außer Frage. Der 29-Jährige wies zwar darauf hin, dass die Färöer-Auswahl taktisch wesentlich besser geschult sei als die der Moldawier, nahm aber auch seine Kollegen in die Pflicht. „Es ist eine Chance für die Spieler, die nicht so oft dabei waren. Sie können sich jetzt beweisen und bei den Klubs haben sie ja schon gezeigt, was sie können“, erklärte der Abwehr-Routinier. Sein Klubkollege Stefan Ilsanker (32) spielt mit dem Erfolgserlebnis eines 90-Minuten-Einsatzes, geschehen noch dazu bei der 2:1-Sensation gegen den FC Bayern.
Mehr Spielpraxis
David Alaba darf als Anführer beweisen, wie gut ihm der Wechsel von den Bayern zu Real bekommen ist und dass der von ihm verbal bemühte „enge Austausch“ mit Teamchef Franco Foda auch auf dem Platz auf positive Weise umgesetzt wird. Florian Grillitsch durfte zuletzt bei Hoffenheim ausgiebig Spielpraxis sammeln, während Konrad Laimer diesbezüglich eher auf Sparflamme unterwegs ist. Immerhin durfte der Leipziger Bundesliga-Reservist in der Champions League zweimal starten.
Marcel Sabitzer wird seine bei den Bayern bisher vermissten Minuten im Team bekommen, während die Kölner Florian Kainz (Stammspieler) und Louis Schaub (Ersatz) mit unterschiedlichen Voraussetzungen starten. Der bei Augsburg selten berücksichtigte Michael Gregoritsch kann sich dafür rechtfertigen, warum er Teamspieler ist.
Klappt es auf diese Weise nicht, müssen die Jungen einspringen. Vielleicht spielt ja dann Yusuf Demir, der am liebsten „den Ball am Fuß“ hat, die Färinger schwindlig. Zumindest hat Franco Foda einen Einsatz der Rapidler Marco Grüll und Ercan Kara am Freitag nicht ausgeschlossen.