Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen nicht sein: Während Österreichs Frauenfußball-Nationalmannschaft mit einem 8:1-Sieg in die laufende Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland gestartet ist, musste sich der heutige Gegner Nordmazedonien dem Gruppenfavoriten England mit 0:8 geschlagen geben. Teamchefin Irene Fuhrmann warnt aber: "Nordmazedonien verfügt über die individuelle Qualität, unsere Fehler auch zu bestrafen."
Dennoch: Die Ausgangslage ist vor dem Duell zwischen der Nummer 21 der Welt und der Nummer 131 klar – alles andere als ein Sieg des ÖFB-Teams wäre eine Sensation. Eine, die gar keine Lust auf eine solche Sensation hat, ist Marie-Therese Höbinger. Die 20-jährige Niederösterreicherin befindet sich derzeit in Topform, erzielte in den jüngsten vier Länderspielen drei Tore. "Es würde mich freuen, wenn ich dem Team wieder mit einem Treffer helfen kann. Aber am Ende ist es nicht entscheidend, wer die Tore erzielt", sagt die Legionärin von Turbine Potsdam.
Mit ihren 1,62 Metern Körpergröße ist sie – neben Klubkollegin Maria Plattner – die kleinste Akteurin in der österreichischen Auswahl. Und doch ist sie aufgrund ihrer starken Schusstechnik und der Torerfolge aktuell eine der Größten. "Der Abschluss gehörte eigentlich bisher gar nicht zu meinen Stärken", sagt die Offensivspielerin.
Viel mehr sieht sich Höbinger, die insgesamt zehn A-Länderspiele absolviert hat, als Arbeitsbiene. "Ich will immer als die Spielerin gesehen werden, die alles gibt, kämpft und läuft." Eine Einstellung, mit der es heute in Skopje mit dem nächsten vollen Erfolg klappen soll. Die beiden bisherigen Aufeinandertreffen mit Nordmazedonien entschied jeweils Österreich für sich: 3:0 in Mödling und 3:0 auswärts.