Es hätte eine Kampfansage an Dänemark werden können, zumindest aber die Anspruchsberechtigung auf Platz zwei. Doch das Gastspiel des österreichischen Fußballteams in Haifa geriet zum Desaster. Die Mannschaft von Franco Foda verlor 2:5 und kann die nur über den Gruppensieg führende direkte Qualifikation für die WM 2022 in Katar vergessen. Auch in Richtung zweiten Platz ist Österreich mit diesem üblen Rückfall weit vom Weg abgekommen.
Wer A sagt, muss auch B sagen, dachten sich die vom Teamchef gegenüber dem Moldawien-Match gleich an fünf Positionen veränderten Österreicher. Es blieb beim Gedankenspiel, denn für die Taten zeigten sich die Israelis zuständig. Die Gäste pressten, gewannen den Ball, waren aber in letzter Konsequenz zu unpräzise und vertändelten die Chancen. Immer wenn die Mannschaft von Franco Foda einem Tor nahe schien, trat das Gegenteil ein. Auf eine starke Anfangsphase der Österreicher folgte das 0:1 durch einen grandiosen Schlenzer von Solomon ins Kreuzeck.
Dann gelang Konrad Laimer eine starke Balleroberung mit anschließendem Tor, doch wie schon bei der Euro erhob der VAR erfolgreich Einspruch. Der Schütze hatte eine Hand im Spiel. Dann wurde das Pressing doppelt bestraft. Israel kombinierte sich spielerisch leicht durch die Defensive und der zunächst wegen eines Instagram-Postings im Heimstadion ausgepfiffene arabischstämmige Munas Dabbur vollendete. Zum Drüberstreuen leistete sich Aleksandar Dragovic dann noch einen haarsträubenden Patzer und der akkurat gekampelte Eran Zahavi ließ sich nicht lange bitten.
Die Latte lag bei 0:3 extrem hoch, der Schock saß tief, aber Österreich erhob sich vorübergehend aus der Versenkung. Christoph Baumgartner lief sich frei und verkürzte auf 1:3, Marko Arnautovic traf die Stange, das gab Hoffnung für Hälfte zwei. Der Zwischenstand war ein Abbild der Qualität der österreichischen Defensive.
Österreich gelang zunächst die Anknüpfung an das Ende von Teil eins und belagerte das israelische Gehäuse. Dann demonstrierte Arnautovic seine Klasse, drehte sich und stellte äußerst sehenswert auf 2:3. Doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. Alessandro Schöpf ließ sich den Ball abluchsen, dieser landete beim eingewechselten Shon Weissman und der Ex-WAC-Stürmer knallte die Tür zu.
Denn um bei einem Spielstand von 2:4 noch eine Wende herbeizuführen, reichten die Kraft und die Moral der Österreicher nicht mehr. Am Ende legte Zahavi noch einmal zum 2:5 nach. Und so kann sich das ÖFB-Team schön langsam an den Nations-League-Rettungsanker klammern.