Bei der Euro hat sich Österreichs Fußballteam bis ins Achtelfinale ausbreiten können, jetzt aber wird es wieder eng, in jeder Hinsicht. Die Nationalmannschaft steht in der WM-Qualifikation unter Zugzwang und braucht Siege, um zumindest die Chance auf den für das Play-off erforderlichen zweiten Gruppenplatz zu wahren. Eng ist auch der Zeitplan, die Vorbereitung eine Farce. Drei Spiele sind binnen sieben Tagen zu absolvieren, die Pause dazwischen fällt um einen Tag geringer aus als in der Gruppenphase eines großen Turniers, und auch davor gibt es für so manchen Akteur das volle Programm.

Ein Beispiel: Roter-Stern-Belgrad-Legionär Aleksandar Dragovic spielt am Donnerstag Europa-League-Play-off, am Sonntagabend Meisterschaft, stößt am Montag zum Nationalteam, das am Dienstag Richtung Moldawien abhebt, um dort am gleichen Tag das einzige Training zu bestreiten. Am Mittwoch wird gespielt, Samstag folgt der Auftritt in Israel, Dienstag geht es in Wien gegen Schottland weiter.

Foda kritisiert Terminplan

Das gefällt Franco Foda ganz und gar nicht. „Das ist für mich nicht nachvollziehbar und für die Spieler nicht förderlich, da sollten sich die UEFA und die FIFA etwas überlegen“, erklärte der Teamchef, der – wenig überraschend – Yusuf Demir in den Kader berief. Barcelona soll bereits entschieden haben, den 18-Jährigen fix zu erwerben.

Mit dabei sind auch mit zusätzlicher Empfehlung von Trainer Roger Schmidt Eindhoven-Legionär Phillipp Mwene anstelle von Stefan Lainer sowie Ercan Kara, der wegen des Ausfalls von Sasa Kalajdzic nominiert wurde. Im 25-Mann-Kader fehlt Valentino Lazaro, der laut Foda in den vergangenen zehn Tagen bei Inter Mailand nicht einmal mit den Profis trainieren durfte. Ein Kader-Comeback gibt es für den Steirer Florian Kainz.

Im Rahmen der Kaderbekanntgabe in Erscheinung trat auch der scheidende ÖFB-Präsident Leo Windtner, der auf die Frage, ob die Grabenkämpfe im Vorfeld zu seinem Entschluss geführt hätten, indirekt bestätigte, aufgrund der fehlenden „breiten“ Unterstützung den Rückzug anzutreten. „Nach zwölf Jahren ist es legitim, zu sagen, ich habe meinen Job erledigt“, erklärte der 70-Jährige. Der neue Präsident wird am 17. Oktober bestimmt, der Wahlausschuss will sich schon vorher auf einen einzigen Kandidaten festlegen.