Seit 316 Minuten wartet das ÖFB-Team auf einen Treffer. Sogar 2.616.480 Minuten ist es her, als Österreich das letzte EM-Tor gelungen ist. Am 22. Juni 2016 traf Alessandro Schöpf in der 60. Minute gegen Island zum zwischenzeitlichen 1:1. Mit leuchtenden Augen erinnert sich der Tiroler zurück. „Die Stimmung war brutal. Damals waren ja rund 30.000 österreichische Zuschauer in Paris. Das war atemberaubend. Da bekomme ich noch immer eine Gänsehaut“, sagt Schöpf, der damals zur Pause beim Stand von 0:1 eingewechselt wurde.
Zur perfekten Erinnerung fehlte am Ende ein Sieg. „Wir hätten uns die drei Punkte aufgrund der zweiten Hälfte mehr als verdient gehabt“, meint der Regisseur, der nach seinem Tor zum 1:1 sogar den Führungstreffer auf dem Fuß hatte. „Die Szene ist mir einige Male durch den Kopf gegangen. Aber so ist der Fußball. Man trifft Entscheidungen innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde. In dem Moment war sie falsch. Dennoch hat diese EM bei mir Spuren hinterlassen. Damals war ich mit 22 Jahren ein junger Spieler. So etwas bleibt unvergessen.“
Aktuell darf der Umhausener, der mit Schalke in die 2. Bundesliga abstieg und aktuell vereinslos ist, seine zweite EM-Teilnahme genießen – inklusive eines großen Wunsches. „Ich hoffe, dass bei dieser EM so viele österreichische Torschützen wie möglich dazukommen und Ivica Vastic und ich schnell Gesellschaft bekommen. Das würde bedeuten, dass wir diesmal erfolgreicher sind als 2016“, sagt der 27-Jährige. Vielleicht überholt ja ausgerechnet er Vastic.