Er versuchte, die Fassung zu bewahren, doch es war nicht mehr möglich. Ein äußerst emotionaler Marko Arnautovic konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten, als er bei der Pressekonferenz des ÖFB von der Kleinen Zeitung auf die lange Trennung von seiner Familie angesprochen wurde. "Als ich meine Familie nicht sehen konnte, habe ich das Leben ganz anders gesehen", sagte Arnautovic mit erstickter Stimme.
Der China-Legionär war aufgrund der Covid-19-Pandemie lange von seiner Familie getrennt. "Ich hatte für mehrere Monate meine Kinder und die Familie nicht gesehen. Das war nicht einfach. Ich habe sehr viel durchstehen müssen dort. Deswegen bin ich froh, wieder hier zu sein in Österreich und alles dafür zu geben, dieses Land glücklich zu machen und meine Familie glücklich zu machen."
Teamchef Franco Foda, der Arnautovic tröstend auf die Schulter klopfte, setzt sich sehr dafür ein, dass die Spieler am Montag vor der Euro trotz des Aufenthalts in der Blase noch einmal mit ihren Familien zusammenkommen können. "Man hat jetzt bei Marko gesehen, wie enorm wichtig das ist", erklärte der Nationaltrainer.
Schwierig war es für Arnautovic nach eigenen Angaben auch, das Nationalteam aus der Distanz mitzuverfolgen. "Ich musste bis 4 Uhr früh wach bleiben, um die Spiele zu sehen. Es war schwierig für mich, so weit weg zu sein und mitzuerleben, dass die Resultate nicht so gut waren", sagte der 32-Jährige.
Zu einem Vollzeit-Einsatz wird es für den österreichischen Topspieler am Sonntag im letzten Test gegen die Slowakei (17.30 Uhr) noch nicht kommen. "Wir arbeiten darauf hin, dass ich für die Euro voll bereit bin", erklärte Arnautovic.