Seit Jugendtagen verbindet Hartberg-Spieler Tobias Kainz und David Alaba, Leistungsträger im ÖFB-Nationalteam, eine enge Freundschaft. "Wir haben bei der Austria in der Jugend gemeinsam gespielt und uns von Anfang an gut verstanden", sagt Kainz. Alabas Weg ging nach Deutschland, Kainz verschlug es nach Holland. "Der Kontakt ist nie abgerissen." Auch nicht, als es bei Alaba "steil nach oben gegangen ist".
Alaba wäre "immer da und immer hilfsbereit", erzählt Kainz. Er erkundigt sich, wie es beim Steirer in Hartberg läuft. "Der Fußball ist das, was uns verbindet. Da tauscht man sich einfach aus", sagt Kainz. Wie hilfsbereit Alaba ist, zeigt eine Episode aus dem Jahr 2017. Nach dem Bundesliga-Abstieg mit Grödig war Kainz vereinslos. "Aufgrund der Nähe von Salzburg zu München waren wir noch intensiver im Kontakt", erzählt Kainz. Und Alaba hat freilich von der Vereinslosigkeit seines Freundes erfahren und ermöglicht, dass sich Kainz bei den Amateuren der Bayern fit halten darf.
"Das zeigt, welchen Stellenwert er bei den Bayern hat. Einfach einen Freund bei den Amateuren reinzubringen ist keine Selbstverständlichkeit", sagt Kainz. "Er musste sich aber auch keine Gedanken machen, dass ich nicht mithalten kann. Er weiß ja, dass ich kein schlechter Fußballer bin." In Hartberg hat sich Alaba sogar schon live von den fußballerischen Künsten seines Freundes überzeugt. Und sah beim 1:1 gegen St. Pölten am 24. Februar 2019 auch ein Tor von Kainz. "Dass ich mich bei Bayern fithalten durfte, war ein Knackpunkt in meiner Karriere. Sonst würde ich aktuell vermutlich nicht in der Bundesliga spielen", sagt Kainz
Gesehen haben sich Kainz und Alaba zuletzt selten - Corona ist Schuld daran. In der Vergangenheit waren gemeinsame Urlaube fix eingeplant. Und auch dass Silvester gemeinsam gefeiert wird, hat längst Tradition.
Im Nachwuchsnationalteam hat Kainz mit Alaba gemeinsam zentral gespielt. Und der Hartberg-Spieler hat eine klare Meinung dazu, wo Alaba im Nationateam am besten aufgehoben ist - eine die, verfolgt man die Stimmungslage im Land, nicht mehrheitsfähig ist. "Er hat über Jahre bewiesen, dass er als Linksverteidiger Weltklasse ist. Er hat im Vorjahr gezeigt, dass er als Innenverteidiger Weltklasse ist. Ich glaube trotzdem, dass er uns im Nationalteam im zentralen Mittelfeld am meisten hilft."