Nach einem 0:4-Heimdebakel fehlen einem Sportler naturgemäß etwas die Worte. Stefan Ilsanker tat sich nach der klaren Niederlage der Österreicher in der WM-Qualifikation gegen Dänemark schwer, eine erste Analyse zu ziehen: "Ich denke, es war 60 Minuten lang eine sehr ausgeglichene Partie mit wenigen Torchancen. Und dann entscheiden Kleinigkeiten. Es ist schwierig zu sagen, wieso es ein 0:4 wurde", sagte der Frankfurt-Legionär.
Die Kleinigkeiten waren in diesem Fall die fehlenden Torschüsse des ÖFB-Teams (Anm: Es waren null!), sowie Fehler im Defensivverhalten. Beim 0:1 wurde Gernot Trauner überlaufen, als wäre er gar nicht da, auch Andreas Ulmer war nicht nach genug bei seinem Mann. Beim 0:2 wurde Tormann Alexander Schlager im kurzen Eck bezwungen, der dritte Gegentreffer fiel nach einem misslungenen Ausflug des Schlussmannes, der meinte: "Wir haben durch drei blöde Konter drei billige Gegentore bekommen. Es ist einfach sehr, sehr bitter und tut weh." Der LASK-Goalie meinte auch: "In der ersten Hälfte haben wir es ganz gut gemacht." Ilsanker war gar der Ansicht, es sei "ein relativ schönes Spiel zum Anschauen" gewesen. Teamchef Franco Foda sprach von "15 Minuten vor der Pause, in denen wir besser im Spiel waren. In der ersten Hälfte haben wir die Räume gut zugestellt." Dann, in Hälfte zwei, kam aber der Einbruch.
Kapitän David Alaba, der nach wie vor ein Schatten seiner Selbst ist, gibt zu, "mit einem guten Gefühl in die Kabine gegangen zu sein. Wir haben Dinge angesprochen und wollten diese dann in der zweiten Hälfte umsetzen. Aber dann war es Dänemark, das es genau so gemacht hat, wie wir es machen wollten. Daraus müssen wir lernen."
Im letzten Pflichtspiel vor der Europameisterschaft so unter zu gehen – das wollte Foda nicht überbewerten. "Es ist eine bittere Niederlage. Aber jetzt gilt es, dieses Spiel in Ruhe zu analysieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen." Seinen Spielern machte der Deutsche keine Vorwürfe. Im Gegenteil: Der 54-Jährige nahm die komplette Verantwortung auf sich: "Ich bin für diese Truppe verantwortlich.Nach so einer Niederlage muss man einige Dinge überdenken und das eine oder andere korrigieren", sagte der Deutsche. Foda kündigte eine sachliche Analyse des missratenen Auftritts an. "Ich bin sehr lange im Geschäft. Man lernt, in gewissen Situationen ruhig zu bleiben. Ich bin nach Siegen nicht so euphorisch und nach Niederlagen nicht so pessimistisch."