Im vergangenen November wurde das Ticket für die EM und damit die erste Turnier-Teilnahme seit der WM 1998 fixiert, nun soll es auch mit der Endrunde 2022 klappen. Teamchef Steve Clarke stellte klar: "Wir wollen uns nicht mit dem EM-Start zufriedengeben, sondern auch in Katar dabei sein."
Für die Schotten geht es in der WM-Quali am Sonntag mit dem Auswärtsmatch gegen Israel weiter, am darauffolgenden Mittwoch wartet die Heimpartie gegen die Färöer. Mit Israel verbindet die Nummer 48 der Weltrangliste - Österreich ist 23. - besonders gute Erinnerungen. Im Oktober des Vorjahres siegten die Schotten im EM-Play-off-Semifinale gegen das von Willi Ruttensteiner betreute Team im Elfmeterschießen, einen Monat später setzte man sich wieder im Elferschießen auswärts gegen die weit höher eingeschätzten Serben durch.
Dadurch war die insgesamt dritte EM-Teilnahme perfekt. Davor hatten sich die Schotten für die Kontinentalturniere 1992 und 1996 qualifiziert. Zudem traten sie achtmal (1954, 1958, 1974, 1978, 1982, 1986, 1990, 1998) bei Weltmeisterschaften an. In keiner dieser zehn Endrunden überstand Schottland die Gruppenphase.
Das soll sich im Sommer ändern. Bei der EM geht es in der Gruppe D in Glasgow gegen Tschechien und Kroatien sowie in London gegen England. Für diese Partien hofft Clarke auf die Unterstützung der Fans, die gegen Österreich wegen der Coronavirus-Pandemie noch ausgesperrt sind. "Das ist ein schwerer Schlag für uns. Hoffentlich ändert sich das bei der EM, wenn noch mehr Menschen als jetzt geimpft sind", erklärte der seit 2019 amtierende 57-jährige Clarke, der selbst vor zwei Wochen die erste Impfdosis erhielt.
Sein Kader setzt sich überwiegend aus Spielern zusammen, die im schottischen Oberhaus oder in England tätig sind. Nicht alle England-Legionäre stehen bei Premier-League-Clubs unter Vertrag, dafür kann Clarke auf zwei Profis bei absoluten Spitzenclubs zurückgreifen. Mittelfeldmann Scott McTominay gilt bei Manchester United ebenso als Stammspieler wie Linksverteidiger Andy Robertson bei Liverpool.
Dazu wurde Stürmer Che Adams von Ralph Hasenhüttls Southampton erstmals einberufen. Der 24-Jährige spielte für Englands U20-Team und entschied sich nun für Schottland. Möglich war dies aufgrund seiner schottischen Großeltern. Von Adams erwartet Clarke eine Belebung des Offensivspiels. "Wir haben zuletzt zu wenig Tore erzielt, das muss sich ändern", forderte der Nationaltrainer. Die Schotten brachten es in den acht Länderspielen 2020 nur auf sechs Treffer.