Gerade einmal ein vollzähliges Training hat das österreichische Fußball-Nationalteam bestritten, ehe heute um 10.30 Uhr in Wien-Schwechat in einem Airbus 321 der Abflug nach Glasgow mit Flug DK 9106 erfolgt. Dort bestreitet die Mannschaft von Teamchef Franco Foda das erste Qualifikationsspiel für die WM-Endrunde 2022 in Katar am Donnerstag (20.45 Uhr) gegen Schottland. Mönchengladbach-Außenverteidiger Stefan Lainer hat sich schon mit dem Gegner, der wie Österreich bei der EM-Endrunde im Sommer mit dabei sein wird, auseinandergesetzt. „Die Schotten legen den Schwerpunkt auf die Defensivarbeit und stehen hinten sehr gut. Trotzdem spielen sie meist mit zwei Stürmern und haben immer wieder gute Umschaltmomente“, sagt der 28-Jährige, der besonders vor Kapitän Andrew Robertson warnt.

Der Liverpool-Akteur wird am Donnerstag der wertvollste Spieler auf dem Rasen sein, wenn es nach dem Marktwert geht. Dieser beträgt für den 27-jährigen Stammspieler in der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp laut www.transfermarkt.at rund 70 Millionen Euro. Damit überragt der Linksverteidiger sogar David Alaba um 15 Millionen Euro. Es handelt sich aber nicht um den einzigen Star in der Truppe von Teamchef Steve Clarke. Mit Arsenal-Außenverteidiger Kieran Tierney sowie den Mittelfeldspielern Scott McTominay (Manchester United) und John McGinn (Aston Villa) scheinen drei weitere Protagonisten im Kader der Schotten auf, die einen Marktanteil von jeweils rund 30 Millionen Euro aufweisen. Neben Alaba ist nur Leipzig-Kapitän Marcel Sabitzer mit 42 Millionen Euro im ÖFB-Team „teurer“, mit etwas Abstand folgen Hoffenheim-Regisseur Christoph Baumgartner und Xaver Schlager (Wolfsburg) auf dem geteilten dritten Platz mit jeweils 22 Millionen Euro.

Letzterer hat gute Erinnerungen an das Vereinigte Königreich. So erzielte der 23-Jährige sein einziges Länderspieltor beim 2:1-Sieg Österreichs in der Nations League 2018 in Nordirland. „Mir taugt es immer, auf der Insel zu spielen. Der Fußball hat dort einen sehr hohen Stellenwert und es gibt sehr viel Emotion, auch wenn derzeit keine Fans mit dabei sein dürfen. Mir gefällt es, dass dort so körperbetont und mit hoher Intensität gespielt wird. Das macht richtig Spaß“, sagt Schlager, der angetrieben durch den Höhenflug seiner Wolfsburger, mit denen er auf Platz drei in der Bundesliga liegt, optimistisch der WM-Qualifikation entgegenblickt. „Wie groß die Chancen sind, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlichkeitsrechnung war nie meine große Stärke. Aber wir haben ein gutes Team, eine klare Spielidee und zuletzt viele Erfolgserlebnisse gefeiert. Wir müssen uns vor niemandem verstecken.“

Die Schotten müssen das allerdings auch nicht. Zwar liegen sie in der (mit Vorsicht zu genießenden) FIFA-Weltrangliste als 48. gleich 25 Ränge hinter Österreich, betrachtet man jedoch den durchschnittlichen Marktwert des aktuellen Aufgebots, so liegt dieser pro Spieler nur marginal hinter jenem der rot-weiß-roten Equipe (siehe Infoboxen).
Dementsprechend nachvollziehbar sind auch die Worte von Teamchef Steve Clarke: „Wir wollen uns nicht mit dem EM-Start zufriedengeben, sondern auch bei der WM in Katar dabei sein.“