Österreichs Fußball-Nationalmannschaft sei in der Lage, sich das Ticket für Katar 2022 zu sichern und damit erstmals seit 1998 bei einer Weltmeisterschaft dabei zu sein, betonte Stefan Lainer noch in Wien. Der Rechtsverteidiger berichtete von einem "positiven Spirit" in der ÖFB-Auswahl. "Wir sind jetzt über eine längere Zeit zusammen und eingespielt. Wir haben uns weiterentwickelt und viele gute Erfahrungen gesammelt. Jeder freut sich, hier zu sein", erklärte der Salzburger.
2019 fixierte das Nationalteam den EM-Startplatz, 2020 den Nations-League-Gruppensieg - eine erfolgreiche WM-Qualifikation hätte aber einen noch höheren Stellenwert. "Wir wollen alle zur WM, deshalb ist das ein extrem wichtiges Spiel für die ganze Nation, für Österreich, aber auch für jeden von uns persönlich", sagte Lainer über das Duell mit Schottland.
Über den Gegner bekam der 28-Jährige bereits erste Eindrücke vermittelt. "Die Schotten haben zuletzt wenig Gegentore bekommen, ihr Schwerpunkt liegt auf Defensivarbeit. Trotzdem haben sie auch gute Umschaltmomente", meinte Lainer, der speziell vor den Vorstößen von Liverpool-Profi Andy Robertson warnte. Der Schottland-Kapitän kommt über die linke Seite und wird daher des Öfteren Lainers direkter Gegenspieler sein.
Der 25-fache ÖFB-Internationale (1 Tor) hält in diesem Kalenderjahr bereits bei zwölf Einsätzen für seinen Club Mönchengladbach, nur beim 2:3 gegen Leipzig vor einem Monat fehlte er wegen einer leichten Blessur. Über körperliche Verschleißerscheinungen will Lainer trotzdem nicht klagen, ganz im Gegenteil: "Ich brauche die Belastung, um an meine Topform zu kommen."
Auf Clubebene wird Lainer noch bis Saisonende von Marco Rose gecoacht. Als dessen Nachfolge ist der spanische Ex-Welt- und Europameister Xabi Alonso im Gespräch. "Von ihm kann man viel lernen. Er wäre ein cooler Trainer, das kann echt gut funktionieren", sagte Lainer. Allerdings berichtete der "kicker" am Dienstagnachmittag auf seiner Website, dass der Baske den Job bei den "Fohlen" wohl nicht bekommen wird.
Keine Trainer-Spekulationen gibt es im Moment beim VfL Wolfsburg - Oliver Glasner sitzt dank Tabellenrang drei fest im Sattel. Der Erfolgslauf der "Wölfe" begann im Herbst kurioserweise nach einem öffentlich ausgetragenen Streit zwischen dem Oberösterreicher und Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke.
Dass es danach bergauf ging, ist laut Wolfsburg-Profi Xaver Schlager eher dem Zufall geschuldet. "Ich glaube nicht wirklich, dass dieser Disput etwas damit zu tun gehabt hat. Die Mannschaft muss ohnehin immer Leistung bringen und wir haben keine neuen Spieler bekommen."
Mehrere Faktoren hätten zu den 25 Punkten aus den jüngsten zehn Meisterschaftspartien beigetragen. "Wir haben zu Saisonbeginn immer gut gespielt, aber meistens nicht gewonnen, sondern unglücklich unentschieden gespielt, hatten auch die Doppelbelastung mit der Europa-League-Qualifikation. Danach sind wir langsam reingekommen", erzählte Schlager. "Jetzt kennen wir das System in- und auswendig und haben auch das nötige Glück."
Besonders angenehm sei es, im Vergleich zu Clubs wie Bayern, Dortmund oder Leipzig etwas unter dem öffentlichen Radar zu fliegen. "Wir sind mit Wolfsburg nicht so im Rampenlicht und haben nicht den ganz großen Druck wie vielleicht andere." Auch deshalb könnte es mit der Champions-League-Teilnahme klappen. Schlager: "Im Moment schaut es gut aus, aber nach drei Spielen kann es schon wieder schlecht aussehen."
In seinen nächsten drei Spielen geht es für Schlager um einen erfolgreichen Auftakt in die WM-Qualifikation. "Wir haben gute Chancen, sind ein gutes Team, haben eine klare Spielidee, hatten zuletzt viele Erfolgserlebnisse und brauchen uns vor niemandem zu verstecken. Wir haben Spieler, die auf Topniveau bei Topvereinen spielen. Unser Ziel muss die erfolgreiche Qualifikation sein, denn nur wenn man große Ziele hat und darauf hinarbeitet, kann man sie auch erreichen", betonte der Mittelfeldspieler.