Das Warten hat sich nicht gelohnt. Das österreichische Nationalteam wird zum Auftakt der WM-Qualifikation am 25. März in Glasgow gegen Schottland definitiv ohne die Legionäre aus der deutschen Bundesliga antreten. Die sogenannte Coronavirus-Einreiseverordnung sowie Coronaschutzverordnung und damit auch die Bestimmung, dass in Deutschland Einreisende aus Großbritannien eine 14-tägige Quarantäne anzutreten haben, wurde am Mittwoch für weitere zwei Wochen bis 31. März verlängert, ohne dass der Inhalt abgeändert worden wäre.
In einem solchen Fall sind die Klubs entgegen den sonstigen Abmachungen nicht verpflichtet, Spieler für die diversen Nationalteams abzustellen. Bayern-Trainer Hansi Flick hatte zum Beispiel schon kundgetan, auf seine Spieler nicht verzichten zu können. Das betrifft nicht nur Österreichs Topmann David Alaba, sondern etwa auch Starstürmer Robert Lewandowski, der Polen am 31. März in England aufgrund dieser Regelung nicht zur Verfügung steht.
ÖFB-Teamchef Franco Foda wird damit am Freitag zunächst einen rund 20-köpfigen Kader mit Akteuren aus der heimischen Bundesliga und anderen europäischen Ligen für das Schottland-Match nominieren. Der Nationaltrainer hatte am Dienstag 43 Spieler genannt, 19 davon kicken in der deutschen Bundesliga. Diese werden Österreich somit erst in den Heimpartien gegen Färöer (28. März) und Dänemark (31. März) in Wien zur Verfügung stehen.
Zahlen würden Lockerung erlauben
Der ÖFB und andere betroffene europäische Fußballverbände hatten bis zuletzt versucht, bei der deutschen Bundesregierung eine Lockerung der Bestimmungen zu erwirken - vergebens. Dabei würden die Zahlen durchaus für eine sanfte Anpassung sprechen, zumindest für Ausnahmeregelungen. So waren etwa in Schottland am Mittwoch lediglich 597 Neuinfektionen zu verzeichnen. Im Land mit 5,4 Millionen Bewohnern erhielten zudem bereits fast 2 Millionen Menschen eine Corona-Impfung, also rund 36 Prozent der Bevölkerung. Österreich meldete zum gleichen Zeitpunkt 3239 neue positive Covid-19-Fälle, bei 9 Millionen Einwohnern. Aber das Vereinigte Königreich gilt eben als sogenanntes Virusvariantengebiet.
Betroffen ist übrigens auch die deutsche Nationalmannschaft. Bundestrainer Jogi Löw muss in den Heimspielen gegen Island und Nordmazedonien auf die England-Legionäre Timo Werner, Kai Havertz, Ilkay Gündogan, Bernd Leno und Antonio Rüdiger verzichten.