Das Positive vorweg: Österreich hat das Freundschaftsspiel in Luxemburg dank eines Kopfballtreffers von Gernot Trauner und zwei Schüssen ins lange Eck von Adrian Grbic und Philipp Wiesinger mit 3:0 gewonnen. Ein Augenschmaus war diese Partie über weite Strecken ganz und gar nicht. Beide Mannschaften traten stark ersatzgeschwächt auf, um sich für die möglichen Gruppensiege in der Nations League (Luxemburg kann in der kommenden Woche in die Liga B, Österreich in die Liga A aufsteigen) zu schonen.
Bei Österreich, das erst am Matchtag anreiste und spürbar Probleme hatte, in die Partie zu finden, kam somit der nachberufene LASK-Verteidiger Wiesinger zu seinem Teamdebüt. Dazu standen Trauner und Sasa Kalajdzic erstmals in der Startelf. Die rot-weiß-rote 3-4-3-Formation kam auf jeden Fall in der ersten Hälfte überhaupt nicht in Fahrt. Peter Zulj und Raphael Holzhauser strahlten im zentralen Mittelfeld keinesfalls die Dynamik aus, die man von den Stammkräften auf dieser Position gewohnt ist.
Dazu blieben die Impulse der Flügelspieler Valentino Lazaro und Louis Schaub völlig aus. Auch Kalajdzic machte ganz vorne keine Werbung in Eigensache. So mussten die Österreicher froh sein, mit einem torlosen Remis in die Halbzeit zu gehen. Vincent Thill vergab in der 32. Minute das mögliche 1:0 für die Gäste – es wäre verdient gewesen, vergab doch auch Seid Korac kurz nach der Pause aus kurzer Distanz per Kopf die Führung der Hausherren.
Am Ende gewann die Truppe von Trainer Franco Foda aber verdient, weil in der zweiten Hälfte ein Aufwärtstrend bemerkbar war. Vor allem Adrian Grbic, der Kalajdzic ersetzte, belebte den Angriff mit seiner Beweglichkeit enorm. Der Frankreich-Legionär scheiterte zwar drei Mal knapp (52., 59. 71.), durfte aber in der 83. Minute das 2:0 bejubeln. Der sich stetig steigernde Christopher Trimmel hatte zuvor in der 61. Minute LASK-Kapitän Trauner mit einem Corner ideal bedient. Wiesinger traf nach dem zweiten Assist von Julian Baumgartlinger zum Endstand. Mit dem LASK-Flügelflitzer Husein Balic hat Foda bereits 49 Spieler in seiner Amtszeit eingesetzt – der Oberösterreicher war bereits der 23. Debütant in Fodas Ära.
Heute reist der ÖFB-Tross nach Wien zurück. Dann stoßen auch David Alaba, Xaver Schlager, Stefan Lainer, Christoph Baumgartner und Andreas Ulmer zum Kader. Ob Marko Arnautovic noch nachberufen wird, ist fraglich. Der Wiener verpasste mit Shanghai SIPG als Ligavierter vorerst den Startplatz für die asiatische Champions League. Allerdings gibt es noch über den Cup, der Ende November mit dem Achtelfinale fortgesetzt wird, die Möglichkeit für ein Ticket.
Am heutigen Abend erfährt die rot-weiß-rote Equipe den (nach der Ukraine und der Niederlande) letzten Gegner in Gruppe C für die EM-Endrunde im kommenden Sommer. Georgien trifft um 18 Uhr im Play-off-Finale auf Nordmazedonien. Für beide Nationen wäre es eine Endrunden-Premiere. Nordirland, am Sonntag Nations-League-Gegner von Österreich in Wien, kämpft heute in Belfast gegen die Slowakei ums EM-Ticket.