Österreichs Fußballteam ist dem Gruppensieg und dem damit verbundenen Aufstieg in die höchste Kategorie der Nations League einen bedeutenden Schritt näher gekommen. Mit einem hart erkämpften, aber letztlich doch klar verdienten 1:0-Auswärtserfolg gegen Rumänien verteidigte die Mannschaft von Franco Foda die Tabellenführung vor den punktegleichen Norwegern, die Nordirland durch ein Eigentor 1:0 besiegten. In den beiden November-Heimspielen gegen Nordirland und Norwegen hat es Österreich nun in der eigenen Hand. Mit vier Punkten ist es Gewissheit.
Die Rumänen ließen sich nicht anmerken, dass sie in den Tagen zuvor das EM-Play-off-Semifinale auf Island 1:2 verloren hatten und dann auch noch von den Norwegern heimgesucht worden waren (0:4). Sie stellten ihre Fähigkeiten im Umschaltspiel stolz zur Schau. Dies bereitete den Österreichern, die erstmals mit elf Spielern der deutschen Bundesliga begannen, Probleme, was zur Folge hatte, dass das Angriffsspiel nicht so auf Touren kam wie in Halbzeit eins gegen Nordirland. Zwei gute Möglichkeiten ergaben sich dennoch. Xaver Schlager verfehlte nach einer schönen Ballstafette über Alessandro Schöpf und Christoph Baumgartner das Tor nur knapp (13.).
Und in der 21. Minute kamen die Gäste dem Torerfolg noch näher, als Michael Gregoritsch nach einem Stanglpass von Stefan Lainer den Ball an die Unterseite der Querlatte knallte. Grundsätzlich erspielten sich aber die Rumänen vor der Pause Vorteile und hätten aufgrund eines Chancenübergewichts auch führen können. Doch einerseits verhielten sie sich bei ihren Gelegenheiten zum Glück für die Österreicher ziemlich ungeschickt, und andererseits mussten sie dem polnischen Schiedsrichter danken, dass dieser bei einer klaren Rot-Attacke von Deac gegen Martin Hinteregger den Übeltäter nur verwarnte.
Vom Platz musste hingegen der Gefoulte nach sehr intensiven Anfangsminuten der zweiten Hälfte. Teamchef Franco Foda nahm den verwarnten und mit Gelb-Rot bedrohten Hinteregger vorsichtshalber aus dem Spiel. Die Österreicher hätten in dieser Phase treffen können, die Rumänen haben es getan, doch das Tor wurde wegen Abseits nicht gegeben. Nun aber ergriff die Entschlossenheit zusehends Besitz von den Gästen, die nicht nur die Rumänen immer stärker zurückdrängten, sondern auch Chancen kreierten, die sukzessive an Qualität zulegten.
Mit dem zweiten von Baumgartner und vom rumänischen Torhüter Tatarusanu (mit einer Glanzreaktion) in Co-Produktion fabrizierten Lattentreffer war der Höhepunkt der Partie aus österreichischer Sicht noch nicht erreicht. Denn in der 75. Minute nahm der bis dahin eher unauffällige Alessandro Schöpf nach Vorarbeit von Baumgartner Maß und traf zum letztlich entscheidenden 1:0 ins lange Eck. In weiterer Folge waren die Österreicher dem zweiten Treffer näher als die Rumänen, von denen bis zum Ende keine allzu große Gefahr mehr ausging.
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Die Österreicher brachten daher den knappen Vorsprung ohne gröbere Unsicherheiten über die Zeit und fuhren damit ihren dritten Länderspiel-Sieg in Folge ein. "Wichtig war, dass wir in der Pause sehr gute Adaptionen vorgenommen haben", sagte Kapitän Julian Baumgartlinger. Weiter geht es am 11. November mit dem Testspiel in Luxemburg, danach steigen jeweils im Wiener Happel-Stadion die letzten Nations-League-Partien gegen Nordirland (15. November) und Norwegen (18. November). "Es ist unser großes Ziel, im November den Gruppensieg zu fixieren und in die Liga A aufzusteigen", sagte Baumgartlinger.