Österreichs U21-Fußball-Nationalteam hat die Chance auf die Teilnahme an der EM 2021 in Ungarn und Slowenien am Freitagabend am Leben gehalten. Die ÖFB-Auswahl feierte in Pristina im drittletzten Qualifikationsspiel gegen den Kosovo einen knappen, aber verdienten 1:0-Erfolg. Zum Matchwinner avancierte dabei der als "Joker" gekommene Ried-Stürmer Marco Grüll mit seinem Treffer in der 86. Minute. Damit durfte Werner Gregoritsch bei seiner Rückkehr auf die Trainerbank jubeln.
Der 62-Jährige hatte die jüngsten beiden Niederlagen gegen Albanien (1:5) und England (1:2) aufgrund eines leichten Herzinfarktes verpasst. Die Österreicher feierten im achten Spiel den fünften Sieg, aufgrund von bereits drei Niederlagen schaut es für ein EM-Ticket aber nicht wirklich gut aus. Denn neben den neun Gruppensiegern schaffen nur die fünf besten Zweiten den Sprung zur zweigeteilten Endrunde.
Rang eins in der Gruppe 3 rückte man vor den Duellen in der Türkei (13. November in Samsun) und gegen Andorra (17. November in Ried) zwar bis auf vier Zähler nahe, die Engländer haben allerdings zusätzlich zum Vorsprung noch ein Spiel weniger ausgetragen.
Gregoritsch nahm im Vergleich zur Heimpartie gegen England vier Änderungen vor. Neu im Team waren David Schnegg, Rückkehrer Kevin Danso, Lukas Malicsek und Rapid-Rohdiamant Yusuf Demir. Demir war es auch, der in der ersten Hälfte gleich einige Akzente setzen konnte. Das Gefährlichste war dabei ein Volley-Schuss, der knapp über das Tor ging (11.). Daneben kam nur LASK-Stürmer Marko Raguz einem Torerfolg nahe (43.).
Die ÖFB-Auswahl tat sich schwer, da man trotz deutlichem Übergewicht was Spielanteile betrifft die nötige Schnelligkeit im Spiel vermissen ließ. Oftmals fehlte der letzte Pass. Die Kosovaren hatte man gut im Griff, abgesehen von einem zurecht aberkannten Abseitstor (42.) war in der Offensive von den Hausherren nichts zu sehen.
Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht wirklich. Die ÖFB-Schützlinge drückten auf die Führung, Demir setzte einen Abschluss nach guter Aktion neben das Tor, Gladbachs Hannes Wolf reklamierte nach einem Zweikampf im Strafraum vergeblich Elfmeter (67.) und "Joker" Kelvin Arase knallte den Ball nach einer vergebenen Demir-Chance an die Latte (74.).
Zwei Minuten später hätten die Hausherren beinahe den Spielverlauf auf den Kopf gestellt, Muharrem Jashari zielte am langen Eck vorbei. So konnten die Gäste am Ende im Stadiumi Fadil Vokrri doch noch feiern. In einer Kombination zweier Wechselspieler traf Grüll nach Vorarbeit von Alexander Schmidt. Eingeleitet wurde die Aktion vom starken Demir.
Im Gegensatz zum Heim-4:0 am 15. November 2019 hatte man deutlich mehr Mühe. Mit dem Ausfall des LASK-Spielers Dominik Reiter gab es auch einen Wermutstropfen, der 22-Jährige wurde schon nach etwas weniger als einer halben Stunde vom Platz getragen.