Vor einigen Monaten hat Christoph Baumgartner bei Hoffenheim noch um einen Platz in der Startformation gekämpft und war weit von einer Nominierung für die österreichische Fußball-Nationalmannschaft entfernt. Mittlerweile ist der Offensivspieler bei der TSG ebenso gesetzt wie in der ÖFB-Auswahl, wo er seinen Wert am Mittwoch in Klagenfurt mit dem Siegestor zum 2:1 gegen Griechenland wieder unter Beweis stellte.
Idealer Einstand
Baumgartner ist zweifellos der aktuelle Shootingstar des Teams, zeigt sich davon aber unbeeindruckt. "Ich bin ein Bub, der weiß, wo er herkommt", sagte der gebürtige Waldviertler am Donnerstag in Klagenfurt. "Ich habe von meinem Elternhaus immer mitbekommen, bodenständig und normal zu bleiben, und das wird sich auch nicht ändern, egal, wo es noch hingeht. Aktuell läuft's gut, aber ich weiß, dass auch wieder Spiele kommen werden, bei denen es nicht so gut läuft", meinte der 21-Jährige.
Bereits bei seinen ersten beiden Nationalmannschafts-Auftritten im September lieferte Baumgartner starke Leistungen ab. Gegen Griechenland kam er in der Pause und hob das Spiel des ÖFB-Team sofort auf ein höheres Level, nicht nur wegen seines Treffers zum 2:1, der sein zweites Tor im dritten Länderspiel bedeutete.
Kein Stammspieler
Als Stammakteur betrachtet sich Baumgartner deshalb aber nicht. "Das entscheidet der Teamchef, aktuell sind viele Spieler nicht dabei. Ich habe mir zuletzt ein bisschen etwas erarbeitet und schaue einfach, dass ich jedes Spiel meine Leistung bringe." Zur Bescheidenheit mischte sich jedoch auch ein gewisser Stolz. "Tore sind immer etwas Besonderes, und in einem Länderspiel ist das noch einmal ein Alzerl drüber", sagte Baumgartner.
Sein nächstes Länderspiel am Sonntag im Rahmen der Nations League in Belfast gegen Nordirland absolviert der Hoffenheim-Profi erstmals an der Seite von David Alaba. "Er war für mich immer ein kleines Vorbild, weil er in der Zeit, als ich in der Akademie war, seine ersten Erfolge gefeiert hat. Er ist für jeden österreichischen Jugendspieler ein Role Model, bei dem man sieht, was möglich ist, auch als Österreicher", erzählte Baumgartner.
Sieg gegen Alaba
Gegen Alaba hat der Niederösterreicher bereits gespielt - und das durchaus erfolgreich. Bei Hoffenheims 2:1-Auswärtssieg gegen die Bayern vor einem Jahr saß Baumgartner noch auf der Bank, beim Heim-4:1 gegen den Rekordmeister vor zwei Wochen war er bis zur 59. Minute im Einsatz. "Es war natürlich geil zu gewinnen, nachdem die Bayern davor gefühlt 1.000 Spiele in Folge gewonnen haben", berichtete der ÖFB-Jungstar.