Die Generalprobe ist geglückt, gerade noch. Das Das österreichische Fußball-Nationalteam besiegte Griechenland im Test von Klagenfurt mit 2:1 und darf mit Selbstvertrauen zum Auswärtsdoppel in der Nations League nach Nordirland (Sonntag) und Rumänien (Mittwoch) reisen. Doch das war nicht sehr schnell klar.

Nach zwei Minuten wussten die Griechen großteils Bescheid über die Cornervarianten der Österreicher, deren fünf Raphael Holzhauser nicht einmal so schlecht ausführte. Einer, mit dem direkt der hellenische Torhüter Sokratis Dioudis geprüft wurde, war richtig gefährlich. Doch mit diesen verdichtet vorgebrachten Standards waren die spielerischen Elemente der ersten Hälfte weitestgehend aufgebraucht.

Dabei hätten die 1500 Zuschauer im von schon recht kühler Witterung umwehten weiten Feld des Wörthersee-Stadions herzerwärmende Szenen dringend gebraucht und auch äußerst dankbar angenommen.

Zwei Debütanten

Mit Holzhauser und Marco Friedl hatte Teamchef Franco Foda zwei Debütanten aufgeboten, wobei der erstgenannte noch am relativ aktivsten in Erscheinung trat und zwei, drei technische Einlagen einbaute. Sollten aussagekräftige Aktionen geplant gewesen sein, und davon ist bei allem Verständnis für ein belangloses Freundschaftsspiel auszugehen, so blieben diese im Verborgenen bzw. wollten sie nicht funktionieren.

Eine Torchance aus dem Spiel heraus ergab sich nicht einmal zufällig, und die Flanken wurden von griechischen Köpfen aus der Gefahrenzone befördert. Festzuhalten ist, dass sich die Abwehr vor der Pause keine Blöße gab. Sie bot den Griechen keine Anhaltspunkte für vielversprechende Offensivaktionen. Diese blieben daher weitestgehend aus.

Foda schickte in der zweiten Hälfte mit Christoph Baumgartner, Stefan Posch, Florian Grillitsch und Stefan Lainer vier frische Kräfte ins Gefecht, er wollte mehr sehen als das zuvor Gebotene. Christopher Trimmel, Martin Hinteregger, Alessandro Schöpf und Julian Baumgartlinger mussten das Feld räumen, wobei Erschöpfung als Beweggrund für diese Maßnahme auszuschließen ist. Nach der Pause wurde auf beiden Seiten zumindest der Versuch erkennbar, zweckdienlicher zu agieren, nämlich das gegnerische Tor anzugreifen.

Karim Onisiwo setzte nach hervorragender Vorarbeit von Baumgartner den Ball neben das Tor, auch die Griechen verpassten vorerst eine gute Gelegenheit, ehe die Gäste in Führung gingen. Taxiarchis Fountas befreite sich eher unfair von Lainer, der Pfiff des Referees blieb aus, der Rapid-Stürmer flankte auf Konstantinos Fortounis, der den Angriff in ansehnlicher Manier vollendete.

Die späte Wende

Eine Niederlage wollten sich die Österreicher nun natürlich nicht erlauben, also wurde das Offensivspiel intensiviert, was nach einigen vergeblichen Versuchen in der 77. Minute von Erfolg gekrönt war. Nach einem Idealpass des inzwischen ebenfalls ins Spiel gekommenen Michael Gregoritsch war Adrian Grbic zur Stelle. Der September-Debütant hatte schon vor seinem ersten Einsatz selbstbewusst erklärt, zu wissen, wo das Tor steht.

Damit war einmal das Schlimmste abgewendet, doch nun wollten sich die Gastgeber auch mit einem Unentschieden nicht mehr zufriedengeben.
Und so sorgte Joker Baumgartner, der einmal mehr Aktivposten war, mit einer tollen Einzelaktion für den umjubelten 2:1-Treffer. Ein verdienter, aber hart erkämpfter Sieg. "Wir sind gut gerüstet und bereit für die beiden Spiele in der Nations League", sagte Baumgartner erleichert und angriffslustig zugleich.