Österreichs Fußball-Teamchef Franco Foda hat für den Test am 7. Oktober gegen Griechenland sowie für die Nations-League-Partien in Nordirland (11. Oktober) und Rumänien (14. Oktober) zwei Neulinge einberufen. Sasa Kalajdzic und Raphael Holzhauser scheinen erstmals im diesmal 26 Spieler umfassenden ÖFB-Aufgebot auf, dazu kommt mit Marco Friedl ein weiterer potenzieller Debütant.
Dafür steht Shanghai-Legionär Marko Arnautovic wegen der Einreisebestimmungen in China nicht zur Verfügung. Der Stürmer fehlte bereits in den September-Matches - ebenso wie David Alaba, der diesmal dabei ist, aber so wie Andreas Ulmer und Xaver Schlager gegen Griechenland noch geschont wird.
Dafür können Kalajdzic und Holzhauser im Duell mit dem Europameister von 2004 von ihren Länderspiel-Debüt ausgehen. "Kalajdzic hatten wir schon länger auf der Rechnung, leider hat er sich letztes Jahr schwer verletzt. Er hat in den letzten Wochen gezeigt, welche Qualitäten er hat", sagte Foda über den Zwei-Meter-Stürmer, der in seinen beiden bisherigen Oberhaus-Einsätzen für den VfB Stuttgart getroffen hat.
Der 23-jährige gebürtige Wiener hat serbische Wurzeln, daher stand auch immer ein Wechsel zum serbischen Verband im Raum. Ob ein Nationenswitch von Kalajdzic durch einen Einsatz in einem der Nations-League-Spiele vom Tisch wäre, ist offen, weil die FIFA eine Aufweichung der Kriterien plant.
Der zweite Neuling Holzhauser qualifizierte sich dank starker Auftritte bei Berschoot für die ÖFB-Auswahl - der frühere Austrianer hält in der höchsten belgischen Liga nach sieben Runden bei fünf Treffern und vier Assists. "Er hat sich in den letzten Monaten nach vorne entwickelt, hat mehr Dynamik im Spiel, erzielt Tore und bereitet Tore vor", sagte Foda über Holzhauser.
Der Deutsche sah einige Auftritte des Mittelfeldspielers auf Video. "Die Art und Weise, wie er jetzt spielt, gefällt mir viel besser als vor einigen Jahren. Er hat viel mehr Power und Tiefgang", meinte Foda.
Schaub und Schöpf sind wieder dabei
Der Nationaltrainer holte im Vergleich zum September auch Louis Schaub und Alessandro Schöpf zurück, dafür gibt es wie vor einem Monat einige prominente Abwesende. Neben Arnautovic fehlen unter anderem die verletzten Marcel Sabitzer, Konrad Laimer und Valentino Lazaro. "Wir konnten die Ausfälle auch beim letzten Lehrgang gut kompensieren und haben wenig an unserem Grundgerüst geändert, weil wir uns ja einspielen wollen", sagte Foda. "Wir wollen neue Spieler einbauen und erfolgreich sein. Da gilt es, die richtige Balance zu finden."
Mit den Matches im September, die einen Sieg in Norwegen und eine Heimniederlage gegen Rumänien brachten, war der Teamchef weitgehend zufrieden, "weil wir gute Ballbesitzphasen und ein gutes Pressing hatten. Aber es gibt noch einiges zu verbessern, vor allem im Defensivverhalten und bei Standards."
Die erste Chance für eine Steigerung bietet sich am kommenden Mittwoch im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gegen die Griechen. "Sie haben eine ähnliche Spielanlage wie Rumänien, sehr spielstark. Sie versuchen, das Match von hinten aufzubauen und haben eine gute Qualität in der letzten Zone", erklärte Foda. Gegen Nordirland sei eine komplett andere Partie zu erwarten. "Sie werden viele lange Bälle spielen, da geht es um die zweiten Bälle, ähnlich wie gegen Norwegen."
Alaba, Ulmer und Schlager mit Verspätung
Das ÖFB-Team kommt mit Ausnahme der am Dienstag anreisenden Alaba, Ulmer und Schlager bis spätestens Montag in Pörtschach zusammen, trainiert wird in Klagenfurt. Am Freitag erfolgt die Abflug nach Nordirland, am darauffolgenden Montag wird von Belfast nach Bukarest weitergereist. Vor den Auswärtsspielen reduziert Foda den Kader auf 21 Feldspieler plus drei Torleute.
Die letzten Länderspiele des Jahres steigen dann Mitte November - und zwar wieder ohne Arnautovic, sofern der Wiener mit seinem Club das Liga-Finale erreicht. "Er wäre gerne gekommen, aber das Problem ist, dass sich an der Situation in China nichts geändert hat", erzählte Foda. Arnautovic müsste nach seiner Rückkehr aus Österreich in China für 14 Tage in Quarantäne. "Das ist nicht zumutbar, außerdem muss ein Verein einen Spieler gar nicht abstellen", sagte der Teamchef.
Mit Arnautovic hatte Foda ebenso erst kürzlich Kontakt wie mit Alaba, dessen Zukunft beim FC Bayern noch immer nicht geklärt ist. "Aber er kann mit der Situation sehr gut umgehen. Es ist eine strategische Entscheidung, die er ganz alleine treffen muss", betonte Foda. Ob der Bayern-Innenverteidiger auch in der ÖFB-Auswahl im Abwehrzentrum agiert, soll demnächst geklärt werden. "Ich werde das in Ruhe mit ihm besprechen", kündigte der Teamchef an.