David Alaba, Marko Arnautovic, Florian Kainz, Alessandro Schöpf, Valentino Lazaro und Konrad Laimer fielen schon im Vorfeld aus. Aufgrund von Trainingsrückstand verzichtete Teamchef Franco Foda in seiner Startelf auch noch auf Kapitän Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic. Dennoch fuhr die rot-weiß-rote Equipe zum Auftakt der Nations League einen letztlich ungefährdeten 2:1-Auswärtssieg in Norwegen ein. „Ich war überrascht, dass wir über 90 Minuten so ein hohes Tempo gegangen sind. Das konnte man so nicht erwarten, weil die Spieler noch am Anfang der Vorbereitung sind und keinen Rhythmus haben“, sagte Foda stolz.
Ein starkes Ausrufezeichen setzte die junge Garde. Mit Torhüter Alexander Schlager (24 Jahre), Innenverteidiger Stefan Posch (23) sowie den Mittelfeldspielern Xaver Schlager (22) und Debütant sowie Teamküken Christoph Baumgartner (21) standen vier Akteure in der Startformation, die im Vorjahr noch mit Österreich an der U21-Europameisterschaft teilgenommen hatten – genauso wie Joker Adrian Grbic (24), der sein Teamdebüt gab und Ersatzspieler Philipp Lienhart (24). „Es ist viel einfacher, ein Debüt zu feiern, wenn man sehr viele Spieler kennt. Wir haben schon oft in den Nachwuchs-Nationalteams zusammengespielt“, sagte der starke Baumgartner. Der Hoffenheim-Regisseur tauchte als nominell linker Flügel immer wieder auf seiner bevorzugten Zehnerposition auf. „Das kannst du dich als Freigeist überall bewegen. Der Teamchef gibt uns Kreativspielern in der Offensive auch sehr viele Freiheiten, auch wenn es ganz klare Defensivaufgaben einzuhalten gilt.“
Als Dauerläufer entpuppte sich einmal mehr Xaver Schlager. So sehr, dass selbst er am Tag nach dem Spiel eingestehen mussten, sich „richtig auf das Bett“ zu freuen. „Nach dem Spiel kann man nicht gleich schlafen und in der Früh sind wir gleich wieder nach Klagenfurt geflogen. Jetzt müssen wir schnellstens regenerieren, damit die Akkus wieder voll aufgeladen werden“, sagte der Wolfsburg-Legionär und Zweitjüngste in der Startelf, der sein Erfolgsrezept preisgibt. „Wichtig ist es gerade in solchen Spielen, bei denen man nicht genau weiß, wo man steht, ganz einfache Dinge zu machen. Wenn die gelingen, bekommt man mehr Sicherheit und kann sich mit dem gesteigerten Selbstbewusstsein mehr trauen. Dazu muss man immer davon ausgehen, dass man gut spielt. Sonst darf man gar nicht auf den Platz. Dieses Selbstverständnis muss in die Köpfe.“ Dass das angesprochene U21-Quartett zuvor gerade einmal auf 17 Startelfeinsätze gekommen war, sieht Schlager nicht als Hindernis: „Wir kennen uns alle schon seit ewiger Zeit und sind deshalb sehr eingespielt. Das hilft uns allen natürlich.“
Umstellungen dürfte es am Montag (Klagenfurt, 20.45 Uhr) gegen Rumänien geben, wie der Teamchef, der einmal mehr seinen Unmut darüber äußerte, dass die UEFA nur drei Wechsel in der Nations League erlaubt, andeutete. Dafür gab es „bis auf das Gegentor, das wir in der Entstehung verhindern hätten müssen“, Lob für seine Mannschaft. Der Deutsche freute sich auch über die junge Garde. „Die sind alle gut. Entscheidend ist aber, dass sie regelmäßig bei Klubs in Topligen spielen. Das war vor einiger Zeit noch nicht so.“
Eine starke junge Garde wird auch die Routiniers zu Höchstleistungen pushen. Beste Voraussetzungen für das ÖFB-Team.