Die 30-jährige Wienerin, die bis zum Sommer beim SC Sand in der deutschen Bundesliga unter Vertrag gestanden war, brachte es auf 94 Einsätze für die ÖFB-Auswahl und erzielte dabei sieben Tore. Sie gehörte auch Österreichs Team an, das 2017 in den Niederlanden bis ins EM-Semifinale vordrang.
"Ich habe schon einige Zeit mit dem Gedanken gespielt, meine Karriere im Sommer zu beenden. Es war keine leichte Entscheidung, aber ich habe die Corona-Pause genutzt, um zu reflektieren. Schlussendlich bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass nun ein guter Zeitpunkt gekommen ist, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen", teilte Nadine Prohaska in einer ÖFB-Aussendung mit.
Die neue ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann bedauerte den Rücktritt der langjährigen Leistungsträgerin. "Es ist sehr schade, dass ich in meiner neuen Funktion als Teamchefin nicht mehr die Möglichkeit habe, mit ihr zu arbeiten. Ihre fußballerische Qualität, ihre positive Art und ihr Humor werden dem Team fehlen", betonte die 39-Jährige.
Auf Vereinsebene feierte Prohaska als Spielerin des SV Neulengbach (2007 bis 2009) und des SKN St. Pölten (2012 bis 2018) insgesamt vier Meister- und vier Cup-Titel. Der SC Sand (2018 bis 2020) war nach ihrem Engagement beim FC Bayern (2009 bis 2011) ihre zweite Auslandsstation. Das Erreichen des EM-Halbfinales 2017 bezeichnet Prohaska als absolutes "Highlight" ihrer Karriere.
ÖFB-Präsident Leo Windtner würdigte Prohaska als eine der "Identifikationsfiguren" des heimischen Frauenfußballs. Gleichzeitig kündigte der Oberösterreicher an, die offizielle Verabschiedung Prohaskas vor vollen Tribünen nachzuholen: "Sobald dies wieder in würdigem Rahmen möglich ist, werden wir Nadine gemeinsam mit den Fans für ihre Verdienste ehren und sie ganz offiziell als 49. aktives Mitglied in den ÖFB-Legenden-Klub aufnehmen."