Nach der Verschiebung der Fußball-Europameisterschaft auf das nächste Jahr muss auch der ÖFB seine kompletten Pläne neu überarbeiten. Das Programm für das 2020 angesetzt gewesene Turnier hätte Ende Mai ein einwöchiges Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf und das EURO-Basecamp in Seefeld vorgesehen. Ob man daran auch im kommenden Jahr festhält, ist offen.
"Es wird alles zu beurteilen gelten, zum einen die Setups, die gebucht wurden, zum anderen, was es bedeutet, dass die EM ein Jahr später stattfindet", meinte ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold. Vor allem müssen neue Termine und möglicherweise auch Gegner gesucht werden.
Größte Sorge bereitet dem Fußballbund das für 2. Juni angesetzte und äußerst lukrative Heimländerspiel gegen England. Dies ist nach derzeitigem Stand nicht mehr gesichert. "Das Szenario steht im Raum, dass wir dieses Match nicht spielen können", erklärte Neuhold auch mit Blick auf die wirtschaftliche Lage. Das Match wäre bei mit jetzt schon 40.000 abgesetzten Karten mit Sicherheit ausverkauft.
Keine existenzielle Bedrohung
Zudem muss der ÖFB nun ein Jahr länger auf die Millionen warten, die eine EM-Teilnahme bringt. "Der Schaden wird noch zu klären sein. Natürlich müssen wir unsere Budgets überarbeiten", erklärte Neuhold. Das EURO-Startgeld beträgt 9,25 Millionen Euro, für einen Sieg in der Gruppenphase gibt es 1,5 Mio. Euro, für ein Remis 0,75 Mio., für den Achtelfinaleinzug weitere zwei Mio. Euro.
Ins Trudeln kommen werde der größte Sport-Fachverband des Landes aber nicht, meint der Geschäftsführer. "Selbstverständlich spielt es für das Jahresergebnis 2020 eine Rolle, ob die EM-Erlöse dabei sind, aber es handelt sich wohl nur um eine Verschiebung von 2020 auf 2021. Daher sind die Einschnitte für uns mit Sicherheit schmerzhaft, stellen aber Stand jetzt keine existenzielle Bedrohung dar, sofern die avisierten Zahlungen der UEFA auch unverändert bleiben."