Alle drei Sorgenkinder des österreichischen Fußball-Nationalteams haben am Samstag die Reise nach Slowenien mitgemacht. Marko Arnautovic, Konrad Laimer und Stefan Posch sind für das EM-Qualifikationsspiel am Sonntag (20.45) aber weiter fraglich. "Ich hoffe, dass alle drei spielen können. Im Moment ist es aber so, dass wir keine Prognose abgeben können", erklärte Teamchef Franco Foda beim Abflug.
Arnautovic plagt seit dem 3:1 am Donnerstag gegen Israel eine Muskelverletzung im Oberschenkel. Das Abschlusstraining am Samstagabend wird der China-Legionär laut eigenen Angaben auslassen. Die zahlreichen Therapien, manuell, mit Ultraschall und Eis, hätten aber geholfen. "Es ist schon besser heute", sagte Arnautovic Samstagmittag. "Ich habe ein gutes Gefühl. Ich bin ein Mensch, der immer positiv ist."
Diesmal nichts mit "Maschine"
Die Aussage, er sei eine "Maschine", mit der er kleinere Blessuren sonst gerne beiseitewischt, sparte sich Arnautovic diesmal allerdings. Erst ein interner Fitnesstest am Spieltag wird Klarheit bringen. "Dann werde ich mit der medizinischen Abteilung und mit dem Trainer entscheiden, ob ich von Anfang an spiele, ob ich auf die Ersatzbank gehe, oder ob ich gar nicht dabei bin", erklärte der 30-Jährige. Gedanken, vom Team abzureisen, habe es jedenfalls nie gegeben. "Die Leute, die mich kennen, wissen, dass ich nicht der Typ bin, der aufgibt."
Arnautovic hat seit dem Test vor einem Jahr in Dänemark (0:2) kein Länderspiel verpasst. In einem ÖFB-Pflichtspiel fehlte der Angreifer zuletzt im Juni 2017 in Irland (1:1) gesperrt. Wegen einer Verletzung ist Arnautovic seit 2009 in keinem Bewerbsspiel Österreichs mehr ausgefallen - mit ein Grund, warum er mit 84 Länderspielen schon Fünfter der ewigen ÖFB-Bestenliste ist. Auf Rekordmann Andreas Herzog (103) fehlen ihm 19 Einsätze.
In der laufenden EM-Qualifikation hat Arnautovic bisher sechs Tore erzielt. "Marko ist für unsere Mannschaft ein ganz wichtiger Spieler - durch seine Art, durch seine Präsenz", sagte Foda. "Er hat seine Qualitäten." Ob er ihn bei einem negativen Fitnesstest im Sturmzentrum durch Michael Gregoritsch, Lukas Hinterseer oder Marcel Sabitzer in einer vorgezogenen Rolle ersetzen würde, ließ der Teamchef vorerst offen. Er sagte aber: "Es gibt immer einen Plan B."
Zwicken in der Leiste
Den muss es im Falle eines Ausfalles auch für den zuletzt im Team stets enorm starken Laimer geben. "Es zwickt ganz hinten in der Leiste", beschrieb der Mittelfeldmann von RB Leipzig die Adduktorenprobleme, die ihn schon seit einiger Zeit plagen. Gegen Israel musste er nach rund einer Stunde vom Platz. Seither gab es keinen Belastungstest mehr. Die Entscheidung über einen Einsatz sei schwierig zu fällen. "Man will natürlich unbedingt spielen, aber man will auch nicht riskieren, dass man dann vielleicht monatelang ausfällt", erklärte Laimer.
Anstelle des dynamischen Mittelfeldmannes war gegen Israel Louis Schaub in die Partie gekommen, statt Rechtsverteidiger Posch war es Christopher Trimmel. Der nachnominierte Union-Berlin-Kapitän wäre auch die logische Alternative, sollte Posch wegen seiner Probleme im Hüftbereich in Slowenien nicht spielen können. Es wäre Trimmels erster Einsatz in der ÖFB-Startformation.
Ohne Alaba
Nicht mit an Bord des kurzen Charterfluges nach Ljubljana, den der Verband einer mühevolleren Anreise per Bus vorgezogen hatte, befand sich David Alaba. Der Bayern-München-Star war frühzeitig aus dem Kader entlassen worden. "Es gab keine Möglichkeit für ihn", sagte Foda. Das war schon seit Donnerstag klar. Vor dem Israel-Spiel habe er allerdings noch auf einen Einsatz Alabas gehofft, betonte Foda. Seine Intention sei es nicht gewesen, Israels Teamchef Herzog auszubluffen. Foda: "Ich lade nicht einen Spieler ein, wenn ich weiß, dass er nicht spielen kann."