Das österreichische Fußball-Nationalteam hat seine Pflicht am Donnerstag ohne zu glänzen erfüllt. Die Österreicher besiegten Israel in Wien mit 3:1 (1:1) und haben in Gruppe G der EM-Qualifikation nun alle Trümpfe in der Hand. Tore von Valentino Lazaro (41.), Martin Hinteregger (56.) und Marcel Sabitzer (88.) drehten die Partie, nachdem Eran Zahavi die Israelis in Führung gebracht hatte (34.).

Österreich verbesserte sich durch die Niederlage von Slowenien in Nordmazedonien (1:2) auf Platz zwei, der zur EM-Teilnahme berechtigen würde. Der Rückstand auf Spitzenreiter Polen beträgt weiterhin drei Punkte, der Vorsprung auf die Verfolger Nordmazedonien und Slowenien deren zwei. Am Sonntag gastieren die Österreicher in Slowenien. Ein Unentschieden würde reichen, um Rang zwei vor dem abschließenden Doppel im November zu behaupten.

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Das ÖFB-Team musste vor 26.200 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion wie erwartet ohne David Alaba auskommen. Der Bayern-Star saß wegen seines Haarrisses in der Rippe auf der Tribüne. Konrad Laimer dagegen wurde nach seinen Adduktorenproblemen rechtzeitig fit. Der Zentrumsspieler von RB Leipzig agierte auf der für ihn ungewohnten Alaba-Position auf dem linken Flügel.

Verhaltener Beginn des ÖFB-Teams

Teamchef Franco Foda hatte eine defensive Aufstellungsvariante gewählt, sein Team vermochte aber lange Zeit nicht zu überzeugen. Leipzig-Reservist Stefan Ilsanker zeigte als zweiter defensiver Mittelfeldspieler neben Kapitän Julian Baumgartlinger einige Unsicherheiten. Als Rechtsverteidiger vertrat Stefan Posch, zuletzt in Polen (0:0) in der Innenverteidigung stark, den verletzten Stefan Lainer.

Bei den Israelis erhielt der Ex-Salzburger Munas Dabbur als Sturmpartner von Zahavi den Vorzug gegenüber WAC-Goalgetter Shon Weissman. Die von Andreas Herzog betreuten Gäste starteten mutig, hatten in der Anfangsphase mehr Torszenen. Ein erster Abschlussversuch von Zahavi fiel harmlos aus (1.), bei einem Luftduell mit dem China-Legionär bekundete ÖFB-Keeper Cican Stankovic Probleme (18.).

Kommentar: Österreich kann sich jetzt eigentlich nur noch selbst schlagen

Die Österreicher verzichteten auf hohes Pressing, fanden erst nach 25 Minuten etwas besser in die Partie. Ein abgefälschter Schuss von Sabitzer ging neben das Tor (26.). Lazaro (28.) und Laimer (29.) tauchten gefährlich im Strafraum auf. Dann bediente Dabbur Zahavi, der zwischen den ÖFB-Innenverteidigern Aleksandar Dragovic und Hinteregger zu viel Platz vorfand und den Ball aus 20 Metern via Innenstange perfekt im linken Kreuzeck platzierte. Es war das zehnte Tor des 32-Jährigen im siebenten Spiel der laufenden EM-Quali. Er führt damit weiter überlegen die Schützenliste an. Schon beim 4:2-Sieg der Israelis gegen Österreich im März in Haifa hatte Zahavi in dreifacher Ausführung getroffen.

Auf der Gegenseite lenkte Israel-Torhüter Ofir Marciano einen Volley von Marko Arnautovic an die Stange (37.). Vier Minuten später vollendete Lazaro eine schöne Kombination über Laimer und Arnautovic zum Ausgleich. Arnautovic hätte das ÖFB-Team sogar noch vor der Pause in Führung bringen können, scheiterte nach sehenswertem Laimer-Zuspiel aber erneut an Marciano (44.).

Foda verzichtete zur Pause vorerst auf Umstellungen. Bei einer Flanke von Laimer stand der aufgerückte Hinteregger goldrichtig und verwertete im Stile eines Klassestürmers. In Polen hatte der Frankfurt-Legionär nach einer Partynacht noch aus disziplinären Gründen die Ersatzbank drücken müssen. Laimer musste wenig später durch Schaub ersetzt werden (59.), der ebenfalls angeschlagene Posch durch Christopher Trimmel, der sein erstes Länderspiel seit 2010 absolvierte.

Marciano reagierte bei einem Schuss von Arnautovic erneut stark (71.). Auf der Gegenseite leistete sich Stankovic nach einem missglückten Abschlag eine weitere Unsicherheit (79.), parierte dann aber einen Schuss von Zahavi (82.). Sabitzer entschied die Partie zwei Minuten, nachdem ein mögliches Elfmeterfoul an ihm nicht gepfiffen worden war. Eytan Tibi fälschte den Schuss des Leipzig-Offensivmannes mit der Schuhspitze unhaltbar ab.

Die Österreicher nahmen nicht nur Revanche für die Niederlage im März in Israel. Sie sind seither in fünf EM-Quali-Spielen ungeschlagen und haben die jüngsten drei Spiele zu Hause alle gewonnen. Nach dem Auftritt am Sonntag in Ljubljana folgen im November noch ein Heimspiel gegen Nordmazedonien und eine Auswärtsfahrt zu Tabellenschlusslicht Lettland.