Dass es im Duell zwischen Wales und Österreich um viel ging, war sofort zu erkennen. Das Heimteam erwischte den besseren Start, Österreich legte erst wenig später einen Gang zu. West-Ham-Legionär Marko Arnautovic war es, der über die linke Seite die Waliser ordentlich beschäftigte.
Vor der ersten Riesen-Chance musste Österreich aber die erste bittere Pille schlucken: Sebastian Prödl verletzte sich am Knie und musste ausgetauscht werden, statt dem Steirer kam Augsburger Kevin Danso und feierte sein Länderspiel-Debüt (27.). Knapp später schoss Aaron Ramsey für die Gastgeber an die Latte (31.) - die Aktion war aber schon abgepfiffen - ehe Arnautovic einen Riesen-Sitzer ausließ: Er bekam ein Zuspiel von Julian Baumgartlinger, schoss den Ball aber allein vor dem Torhüter über das Tor (33.).
Eine Chance, die Österreich aufgeweckt hat. Der Steirer Marcel Sabitzer ließ zwei gute Möglichkeiten zur Führung aus (39., 42.) - und am Ende hatte Österreich Glück, dass die intensive erste Hälfte mit einem 0:0 endete: Tormann Heinz Lindner wartete zu lange mit einem Pass zu Danso, der mit Müh und Not vor Gareth Bale klären konnte (44.).
Woodburn traf bei seiner Premiere
Die Waliser kamen besser aus der Kabine und übten prompt Druck auf die Österreicher aus. Bale zwang in Minute 56 Lindner erstmals zur Parade, während die Gäste kaum einen Weg durch die Waliser Defensive fanden. Erst in der 68. Minute war es wieder so weit: Baumgartlinger bediente den kaum auffälligen Martin Harnik per Zuckerpass, der sich jedoch im letzten Moment von Bale das Leder wegspitzeln ließ.
Dann schlug die Stunde des Benjamin Woodburn: Der erst 17-Jährige versenkte das Leder aus 25 Metern genau im Eck, nachdem Aleksandar Dragovic und Danso den Ball nicht entschlossen genug geklärt haben (74.) - es war das erste Tor im ersten Länderspiel des erst 17-Jährigen.
Österreich-Teamchef Marcel Koller brachte mit Michael Gregoritsch und Mark Janko vier frische Beine für die Offensive - doch sie konnten nicht mehr entscheidend gefährlich werden. Mit dem 0:1 sind wohl alle WM-Träume der Österreicher erloschen - das sah auch Koller so. Ob die gescheiterte Qualifikation nun das Ende seiner Teamchef-Karriere bedeutet, konnte er unmittelbar nach dem Schlusspfiff noch nicht sagen - "dafür ist es jetzt noch zu früh", meinte der Schweizer, dessen Vertrag bei einem Scheitern mit Jahresende ausläuft.