Österreichs Fußball-Frauen haben die Männer in Sachen sportlichen Erfolg mit dem Einzug ins Halbfinale der am Sonntag zu Ende gegangenen EM-Endrunde in den Niederlanden klar übertroffen. Doch in der medialen Berichterstattung liegen Nina Burger und Co. deutlich hinter ihren männlichen Kollegen zurück, wie aus einer vergleichenden Analyse der EURO-Berichterstattung von APA-DeFacto hervorgeht.

So verbuchte das österreichische Frauenfußball-Nationalteam vor und während der Europameisterschaft in diesem Jahr knapp 2000 Beiträge. Das Männerteam kam allerdings im Vorjahr bei der EM in Frankreich auf den nahezu dreifachen Wert.

Die Grundlage der Auswertung stellte dabei die Gesamtberichterstattung österreichischer Tageszeitungen sowie TV-Nachrichten der wichtigsten Sendeanstalten dar. Ausgewertet wurde dabei ein Monat der Vorberichterstattung sowie 20 verbuchte Turnier-Tage der österreichischen Frauen-Mannschaft. Zum Vergleich und zur Einordnung der erhobenen Ergebnisse wurde die Präsenz des ÖFB-Männerteams zur EURO 2016 herangezogen. Der Untersuchungszeitraum umfasste ebenfalls 30 Tage Vorberichterstattung sowie 20 Turnier-Tage, wobei die Herren bereits in der Gruppenphase und somit am 13. Tag der EM ausgeschieden waren.

1481 Beiträge während der Turnier-Tage und ein Gesamtoutput von 1987 Beiträgen zwischen dem 16. Juni (einen Monat vor Turnierbeginn) und dem 4. August (Tag nach dem Halbfinal-Out der ÖFB-Damen) ist der Beweis dafür, dass der Frauenfußball in Österreich endgültig medial angekommen ist. Alleine 129 Medienbeiträge in Tageszeitungen sowie im Fernsehen verzeichnete das Team von ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer am vergangenen Freitag, also am Tag nach der Halbfinal-Niederlage im Elferschießen gegen Dänemark.

David Alaba und Co. waren im Vorjahr auf einen Gesamtoutput von 5775 Beiträgen gekommen. Besonders augenscheinlich war der Unterschied in der Zeit der Vorberichterstattung: Verbuchten die Frauen im Monat vor der Europameisterschaft immerhin 506 Beiträge in österreichischen Medien, erreichten die Männer im Vorjahr in diesem Zeitraum den fünffachen Output. Damit lag das Team von Marcel Koller bereits vor Turnierstart über dem Gesamtwert der rot-weiß-roten Fußball-Frauen in diesem Jahr.